Die dringlichste Aufgabe
der Politik ist es, für Gerechtigkeit zu sorgen und alle Bewohner an den Reichtümern
des eigenen Landes teilhaben zu lassen. Das hat Papst Benedikt XVI. an diesem Donnerstag
den neuen Botschaftern aus neun verschiedenen Ländern eingeschärft, die er zur Übergabe
ihrer Beglaubigungsschreiben im Vatikan empfing. Vor den Diplomaten aus Tansania,
Uganda, Liberia, Tschad, Bangladesch, Weißrussland, Guinea, Sri Lanka und Nigeria
kritisierte der Papst allerdings auch die Neigung reicher Nationen, Entwicklungsländer
auszubeuten:
„Die reichen Länder können sich nicht ganz allein die Erträge
anderer Staaten aneignen. Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit und der Solidarität,
dass die internationale Staatengemeinschaft über die Verteilung der Ressourcen wacht.
Besonderes Augenmerk soll sie auf die Schaffung günstiger Bedingungen für die Entwicklung
der bedürftigsten Länder legen.“
Daneben bedürfe es einer Entwicklung der
„Brüderlichkeit“, damit Konflikte auf vernünftige Art und Weise beigelegt werden können,
so der Papst:
„…durch Dialog und Verhandlung, und nicht durch Gewalt in
allen ihren Formen, die ausschließlich die schwächsten und ärmsten der Menschen treffen
können.“ (rv 29.05.2008 gs)