Tausende von Menschen
waren an diesem Mittwoch zur Generalaudienz beim Papst. Und erneut sprach Benedikt
XVI. dabei über eine große Gestalt der frühen Kirchengeschichte – diesmal über einen
seiner Vorgänger, den heiligen Gregor den Großen.
„ Gregor wurde um 540
in Rom geboren und entstammte dem Geschlecht der Anicier, einer vornehmen Familie,
aus der schon zwei Päpste – Felix III. und Agapet – hervorgegangen waren. Er schlug
zunächst eine Laufbahn in der zivilen Verwaltung ein, die ihn bis in das Amt des Stadtpräfekten
von Rom aufsteigen ließ. Diese Berufserfahrungen sollten ihm später bei der Leitung
der Kirche von großem Nutzen sein. Bald gab Gregor jedoch seine Karriere auf, um ein
monastisches Leben in Gebet und Studium zu führen; es war ihm aber keine lange Zeit
der klösterlichen Abgeschiedenheit vergönnt, nach der er sich dann zeitlebens zurücksehnte.“
Gleich
nach seiner Weihe zum Diakon, so referierte der Papst, „wurde Gregor von Papst Pelagius
II. als Botschafter an den Kaiserhof in Konstantinopel gesandt.“
„Nach seiner
Rückkehr nach Rom wirkte er als Ratgeber von Pelagius II. und wurde 590 in einer von
Naturkatastrophen, Hungersnöten und Pest gekennzeichneten Zeit zu seinem Nachfolger
gewählt. Trotz seiner schwachen Gesundheit – Gregor mußte vielfach das Bett hüten
und konnte oft auch nicht mehr öffentlich predigen – entfaltete er mit Realitätssinn
und außergewöhnlichem Arbeitsvermögen eine reiche Tätigkeit zum Wohl der Kirche und
der Menschen. Ein Hauptanliegen war ihm der Frieden mit den Langobarden und die Verbreitung
des katholischen Glaubens. Ebenso kümmerte er sich um die Verwaltung der kirchlichen
Güter, um die öffentliche Ordnung und um die Versorgung der notleidenden Bevölkerung.
So wurde Gregor, der im Jahr 604 starb, zu recht „Konsul Gottes“ genannt, wie seine
Grabinschrift in St. Peter besagt.“
Diesen Konsul Gottes stellte Papst
Benedikt am Mittwoch seinen Landsleuten aus dem deutschen Sprachraum als Vorbild vor
Augen.
„Nach dem Beispiel des heiligen Gregor des Großen wollen auch wir
all unsere Fähigkeiten einsetzen, um die uns anvertrauten Aufgaben in Kirche und Welt
gut zu erfüllen. Der Herr schenke euch dazu die Kraft und den Beistand des Heiligen
Geistes.“