Soldatenwallfahrt in Lourdes: Aufruf zum Einsatz für den Frieden - Schweizer Gardisten
mit dabei
Mit einem feierlichen
Gottesdienst ist am Sonntag Vormittag die 50. Internationale Soldatenwallfahrt in
Lourdes zu Ende gegangen. Der Eucharistiefeier stand Kardinal Schönborn vor, der in
seiner Predigt die 25.000 Soldaten dazu aufforderte, „Verteidiger des Lebens“ zu sein.
„Seid Verteidiger der Schwachen, der Kranken, der Alten, der Behinderten, des ungeborenen
Lebens“, so Kardinal Schönborn wörtlich. Er unterstrich, dass wahrer Friede immer
die Frucht der Gerechtigkeit sei. Und Gerechtigkeit müsse auf dem Respekt vor dem
Leben und der menschlichen würde basieren. Die 25.000 Soldaten stammen aus rund 40
Nationen, unter anderem sind auch Schweizer Gardisten dabei. Am Samstag hatte der
deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung das Engagement der Soldaten gewürdigt
und sie zum Einsatz für den Frieden aufgerufen. Jung eröffnete im Zentrum des südfranzösischen
Wallfahrtsortes im Beisein des deutschen Militärbischofs Walter Mixa das „Dorf der
Friedensstifter“. Jung zeigte sich beeindruckt:
„50 Jahre Soldatenwallfahrt
hier in Lourdes bedeuten auch 50 Jahre Völkerverständigung, Gemeinschaft und Gebet
für den Frieden. Und viele Soldatinnen und Soldaten von uns sind im Ausland im Einsatz
und leisten hier einen Beitrag für den Frieden. Deshalb finde ich, dass dieses Forum
des Friedensdorfes, das in Diskussionen, aber auch im Gebet für den Frieden wirken
soll, einen wichtigen Beitrag leistet.“
Bei jedem offiziellen Anlass, von
der Eröffnungsparade am Freitag bis zur großen Abschlussmesse am Sonntag stellen sie
eine Ehrenformation und sind an vorderster Stelle mit dabei: die Schweizergardisten
aus dem Vatikan. Zwanzig Mann stark ist die diesjährige Abordnung aus dem Vatikan:
Warum nur zwanzig erklärt der Kaplan der Schweizergarde Alain de Raemy:
„Wir
dürfen nicht mehr, sonst kann der Dienst im Vatikan nicht mehr geleistet werden. Also
zwanzig sind hier und es ist das dreizehnte Mal, dass die Schweizer Garde mitmacht.
Wir machen bei jeder Feier den Ehrendienst.“
Für die jungen Gardisten sei
die Wallfahrt jedes Mal ein besonderes Erlebnis, so Raemy am Samstag im „Kathpress“-Gespräch.
Wenn es auch im Vatikan immer genug „internationale Luft“ zu schnuppern gibt, sei
das hiesige Zusammentreffen mit so vielen Soldaten aus unterschiedlichsten Ländern
nochmals eine tiefe Erfahrung von Kirche und Gemeinschaft.
„Für unsere Leute
ist es etwas Interessantes, das Internationale hier zu erleben. Internationales erleben
sie im Vatikan immer, aber es ist ganz besonders auch das Militärische. Die meisten,
die in die Schweizer Garde kommen, haben im schweizerischen Militär in der Heimat
zum ersten Mal in ihrem Leben ein starkes gemeinschaftliches und kameradschaftliches
Erlebnis gemacht haben. Das sagen viele und das wollen sie irgendwie noch fortsetzen,
indem sie Schweizer Gardist werden.“