2008-05-24 14:05:42

Simbabwe: Christen werden verfolgt


Im krisengeschütteten afrikanischen Staat spitzt sich die Lage vor der Präsidentschaftsstichwahl am 27. Juni weiter zu: Anhänger des seit 28 Jahren regierenden Diktators Robert Mugabe gehen vermehrt gegen Kirchen und christlichen Einrichtungen vor. Wie die „New York Times“ schreibt, haben mit Schlagstöcken bewaffnete Sondereinsatzkräfte der Polizei Mitte Mai unter anderem einen Abendmahlsgottesdienst in der anglikanischen Franziskus-Kirche in der Hauptstadt Harare gestürmt. An der Kirche war früher der Mugabe-Vertraute Bischof Nolbert Kunonga tätig, der jedoch von der Kirche abgesetzt wurde. Sein Nachfolger, Bischof Sebastian Bakare, sagte gegenüber der Zeitung: „Wir werden verfolgt.“ Nach Angaben des Blattes hat die Polizei an drei Sonntagen anglikanische Geistliche und Laien festgenommen, verhört und verprügelt. Tausende Gottesdienstbesucher seien von ihren Kirchen ausgeschlossen worden. Darunter befand sich der ökumenischen Nachrichtenagentur ENI zufolge auch eine pfingstkirchliche Gemeinde in der zweitgrößten Stadt des Landes, Bulawayo. Der Pastor sei vor Angriffen von Anhängern der Mugabe-Partei geflohen. In Bulawayo sind alle christlichen Freiluftversammlungen außerhalb kirchlicher Grundstücke verboten. Die Kirchen in der Stadt betrachteten dies als Verletzung ihrer Religionsfreiheit, so ihr Sprecher Useni Sibanda. Außerdem wurden in Simbabwe laut ENI christliche Krankenhäuser vorübergehend geschlossen. In der Hauptstadt Harare haben über 100 Frauen mit ihren Kindern Zuflucht vor Schlägertrupps beim CVJM gesucht. Mindestens 800 Häuser seien gebrandschatzt worden.

(idea 24.05.2008 mg)







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