Simbabwe: Weiter schwere Menschenrechtsverletzungen
Etwa einen Monat vor der Stichwahl um das Präsidentenamt greift das Regime von Robert
Mugabe zu Terror und Einschüchterung. Vor allem in ländlichen Gebieten werden Personen,
die die Oppositionspartei MDC gewählt haben, von Soldaten verschleppt, gefoltert,
verstümmelt und vergewaltigt. Einige seien auch bereits getötet worden. Das berichtete
ein Priester aus Simbabwe, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss, dem internationalen
katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Auf den Fahndungslisten der Soldaten und
Milizen stünden auch viele katholische Priester und Laien. Manche von ihnen müssten
sich nach Todesdrohungen versteckt halten. Viele Straßen seien außerdem voll von Menschen,
die unter freiem Himmel leben, weil all ihr Hab und Gut und ihre Häuser geplündert
und niedergebrannt worden sind, da sie die Oppositionspartei gewählt haben. Noch immer
stünden sie unter massiven Vergeltungsdrohungen. Es sei zu befürchten, dass sich
die Lage bis zur Stichwahl am 27. Juni weiter verschärfen werde.
In den Krankenhäusern,
die von den Opfern der politischen Gewalt „überflutet“ seien, gebe es keine Medikamente.
Schon vor den Ausschreitungen seien die Krankenhäuser nicht in der Lage gewesen, die
vielen Kranken und Unterernährten des Landes zu versorgen. Nun kämen noch Hunderte
von verletzten und verstümmelten Patienten hinzu, für die es nicht einmal die einfachsten
Schmerzmittel gebe.
Mittlerweile seien 3 Millionen Menschen aus Simbabwe ins
benachbarte Südafrika geflohen, wo es jedoch in den Flüchtlingslagern zu massiven
fremdenfeindlichen Attacken komme. Schon vor einem Jahr hatten die südafrikanischen
Bischöfe vor einer wachsenden Fremdenfeindlichkeit gewarnt. Nun sei es zu einer blutigen
Eskalation gekommen, die zahlreiche Opfer fordere. Zahlreiche Menschen würden daher
wieder in ihre Heimat zurückkehren, da sie sogar dort sicherer seien.