Der neue Ministerpräsident Stephen Harper will sich vor dem Parlament bei Ureinwohnern
entschuldigen. Dabei geht es um Fälle von physischem und sexuellem Missbrauch junger
Ureinwohner, die über Jahrzehnte an christlichen Schulen Kanadas geschahen. Harper
geht mit seiner Entschuldigung auf die Bitte einer Ureinwohner-Vereinigung ein. Vom
19. Jahrhundert bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts haben staatliche Programme
junge Ureinwohner an kirchlich geführten Einrichtungen untergebracht. Dort sollten
die Schüler zu integrierten Kanadiern „umerzogen“ werden. Ein Regierungsbericht hat
vor zehn Jahren eingestanden, dass an diesen Schulen Missbrauch an der Tagesordnung
war. Auch in Australien ist es kürzlich zu einer Entschuldigung der Regierung bei
Ureinwohnern gekommen. (ap 16.05.2008 sk)