Eine islamistische Terrorgruppe hat sich zu dem Bombenanschlag in Jaipur bekannt,
der vor zwei Tagen mehr als 60 Todesopfer forderte. Die Gruppe namens Indische Mudschaheddin,
die bisher kaum bekannt war, fordert nach Medienberichten, dass Indien seine Zusammenarbeit
mit den USA und Großbritannien beendet. Der Priester Babu Joseph, Sprecher der Indischen
Bischofskonferenz:
„Dieses Attentat ist eine echte Tragödie – für Jaipur,
aber auch für die ganze Nation. Es gab noch nie ein Bombenattentat hier, Jaipur war
immer eine friedliche Stadt, sie ist auch Brennpunkt des indischen Tourismus – so
wie der gesamte Bundesstaat Rajasthan. Es ist ein Grenzgebiet, es gibt eine lange
gemeinsame Grenze zu Pakistan. Obwohl es in der Nachbarschaft mitunter unruhig zugeht,
blieb Jaipur bisher davon erspart.“
In Rajasthan sind die Katholiken eine
winzige Minderheit von weniger als einem Prozent der Bevölkerung. Knapp zehn Prozent
der Menschen bekennen sich zum Islam, die absolute Mehrheit von 85 Prozent zum Hinduismus.
Vor kurzem hat die Regionalregierung in Jaipur Anti-Konversionsgesetze für Rajasthan
erlassen, die den Religionswechsel vom Hinduismus zu anderen Glaubensgemeinschaften
unter Strafe stellen. Die indischen Bischöfe sorgen sich um die zunehmende Radikalisierung
im Land, erklärt Babu Joseph.
„Es gab ähnliche Anschläge im angrenzenden
Bundesstaat Uttar Pradesh, vor ein paar Jahren sogar in der Hauptstadt Delhi. Unglücklicherweise
sind Gewalt und Terror offenbar auf dem Vormarsch. Religionsbegründete Gewalt nahm
auch in Rajasthan schrittweise zu, aber in den vergangenen Monaten schien die Regierung
das im Griff zu haben.“