2008-05-13 13:17:15

China: „Eine Tragödie“ - Kardinal Zen fordert Hilfen


RealAudioMP3 Nach dem Erdbeben im Südwesten Chinas sind am Dienstag nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua in einem einzigen Bezirk noch mindestens 10.000 Menschen unter den Trümmern begraben gewesen. Nach dem starken Nachbeben in der Nacht ist die Zahl der Toten inzwischen auf 12.000 gestiegen. Das Epizentrum des Bebens ist noch immer nicht zugänglich. Laut Xinhua sind rund eine halbe Million Häuser im Katastrophengebiet eingestürzt.
Die US-Erdbebenwarte stufte die Stärke des Bebens vom Montag mittlerweile von 7,8 auf 7,9 hoch. In der Nacht gab es immer wieder Nachbeben.
Auch Klöster und Kirchen wurden zerstört, Opferzahlen gibt es keine. Der Leiter des Pressedienstes Asianews, Pater Bernardo Cervellera berichtet:
„Die Straßen sind zerstört und sämtliche Kommunikationsmöglichkeiten unterbrochen. Aus einigen Zonen gibt es noch keinerlei Nachrichten über Tote, Verletzte und weitere Schäden. Insgesamt gilt: Die Bilanzen sind noch mehr als provisorisch.“
Die Überlebenden befürchten weitere Beben und kehren nicht in die bewohnten Gebiete zurück. Nahrungsmittel und Decken würden daher am meisten benötigt. Pater Cervellera befürchtet, dass die Ressourcen des Militärs diesmal nicht ausreichen. Ob kirchliche Organisationen Chinas tätig werden dürfen, hält der Asienexperte für fraglich:
„Sie haben gewöhnlich sehr genau abgesteckte Entwicklungs- und Alphabetisierungsprogramme oder betreiben Sanitätsdienste in bestimmten Dörfern. Ich kann nicht sagen, ob die Regierung Chinas ihnen die Genehmigung erteilt, jetzt Soforthilfe zu erteilen. Angesichts dieser Zerstörung, dieses Desasters, braucht es nicht nur Menschenkraft sondern auch technische Mittel und modernes Wissen – ich befürchte, dass es diesmal schwierig sein wird für China, sich alleine zu helfen. Aber das Land hat die Kraft – numerisch wie wirtschaftlich – um sich dieser Katastrophe zu stellen. Aber es wäre natürlich ein schönes Zeichen, wenn sich China für internationale Helfer öffnen würde – an Image würde es gewinnen.“

Kirchenvertreter versichern ihre Solidarität. Hongkongs Kardinal Zen Ze-Kiun sagte gegenüber Radio Vatikan:
„Das ist wirklich eine Tragödie. Diese Region ist sehr arm. Und ich hoffe wirklich, dass alle etwas tun, um den Menschen dort zu helfen. Auch die Kirche wird alles tu, aber wir brauchen Unterstützung von internationalen Hilfsorganisationen, so wie Burma. Auch das hier ist tragisch. Die Kirche in Honkong wird Kontakt aufnehmen mit Caritas international und dem Roten Kreuz in China. Wir sind im Gebet mit den Menschen verbunden, der Herr möge helfen.“
(rv 13.05.2008 bp)








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