Vatikan/Ungarn: Papst besorgt über Familien-Krise und Homo-Ehe
Papst Benedikt XVI. hat sich besorgt über die Krise der Familie in Ungarn und über
die öffentliche Anerkennung von homosexuelle Verbindungen geäußert. Die hohe Scheidungsrate
und die vielen „Ehen ohne Trauschein“ seien eine große Herausforderung für die Kirche,
sagte er am Samstag vor den ungarischen Bischöfen im Vatikan. Ursache sei die fortschreitende
Säkularisierung, die Ungarn wie viele andere westliche Länder erfasst habe. Hinzu
komme nach der langen Ära des Kommunismus bei den Menschen aber auch ein tiefsitzendes
Misstrauen und ein Gefühl der Unsicherheit. Unter der Krise der Familien litten
ganz besonders die Kinder und die Jugendlichen, führte der Papst vor den Bischöfen
aus, die derzeit im Vatikan ihren alle fünf Jahre fälligen Ad-limina-Besuch absolvieren.
In den Städten gebe es gerade für junge Leute viele neue Formen der Unterhaltung,
auf dem Land fühlten sie sich oft allein gelassen und auf sich selbst gestellt. Benedikt
XVI. begrüßte die Initiativen der Kirche für Jugendliche in den Gemeinden, aber auch
durch die katholischen Schulen und die Katholische Universität in Budapest. Er hoffe,
dass gerade diese Bildungseinrichtung ihre „ursprüngliche Identität“ bewahre, betonte
der Papst. Als weitere große Herausforderung für die Kirche in Ungarn bezeichnete
das Kirchenoberhaupt den Priestermangel. Das verlange von den Klerikern, klare Prioritäten
zu treffen und sich nicht in Nebensächlichkeiten zu verzetteln.