2008-05-10 12:29:46

Benedikt XVI: "Humanae Vitae wichtiger denn je"


RealAudioMP3 Vor vierzig Jahren – am 25. Juli 1968 – veröffentlichte Paul VI. die Enzyklika „Humanae Vitae“ über die künstliche Geburtenregelung. Damals wie heute ist diese Enzyklika umstritten, weil sie den Gebrauch von Verhütungsmitteln verbietet und allein die natürliche Empfängnisregelung erlaubt. Aus Anlass des Jahrestages fand jetzt an der Päpstlichen Lateran-Universität eine internationale Tagung statt. Am Samstag empfing Papst Benedikt XVI. die Teilnehmer des Kongresses in Audienz:

„Vierzig Jahre nach der Veröffentlichung der Enzyklika ist nicht nur ihr Lehrinhalt unverändert wahr, es zeigt sich auch die Weitsicht, mit der das Problem behandelt worden ist. Die eheliche Liebe wird nämlich als ein ganzheitlicher Prozess beschrieben und bleibt nicht bei einer Trennung von Leib und Seele stehen; auch ist diese Liebe nicht allein Gefühlen unterworfen, die oft flüchtig und fragwürdig sind, sondern sie nimmt die Einheit der Person ernst und die Tatsache, dass die Eheleute alles miteinander teilen, wenn sie sich gegenseitig schenken im Versprechen einer treuen und exklusiven Liebe, die Frucht einer wirklich freien Wahl ist. Das werdende Leben ist immer eine unschätzbare Gabe – Immer wenn wir sein Entstehen erleben, sehen wir die schöpferische Kraft Gottes am Werk, der dem Mensch vertraut und der ihn so dazu beruft, die Zukunft mitzugestalten in der Kraft der Hoffnung.“

Die in Humane Vitae ausgedrückte Wahrheit bleibe unverändert, so Benedikt

„Im Gegenteil, gerade im Licht neuer wissenschaftlicher Entdeckungen ist ihre Lehre aktueller denn je und provoziert eine Reflexion über die ihr innewohnenden Werte nachzudenken. Das Schlüsselwort, um angemessen ihre Inhalte zu verstehen, bleibt die Liebe… In einer Kultur, in der das Haben über Das Sein dominiert, riskiert das menschliche Leben seinen Wert zu verlieren. Wenn die Ausübung der Sexualität sich in eine Droge verwandelt, die den Partner den eigenen Sehnsüchten und Interessen unterwirft, ohne die Zeiten der geliebten Person zu respektieren, dann geht es nicht mehr nur darum, das wahre Verständnis von Liebe zu verteidigen, sondern zuallererst die Würde der Person überhaupt. Als Gläubige können wir niemals zulassen, dass die Vorherrschaft der Technologie den Wert der Liebe und die Heiligkeit des Lebens zerstört.“

Angesichts des oft fragwürdigen Verhaltens von jungen Menschen sei eine Erziehung „zum Leben“ dringend geboten:

„Ich hoffe wirklich sehr, dass man sich ganz besonders der Jugendlichen annimmt, damit sie den wahren Sinn der Liebe lernen und sich durch eine angemessene Erziehung auf die Sexualität vorbereiten, ohne sich von flüchtigen Botschaften abbringen zu lassen, die das Erreichen des Wesens der Wahrheit behindern, um die es hier geht. Sich falsche Vorstellungen über die Liebe zu machen oder sich Illusionen hinzugeben, was die ursprüngliche Verantwortung angeht, die wahrzunehmen man aufgerufen ist, wenn man seine Sexualität ausübt, gereicht einer Gesellschaft nicht zu Ehre, die für sich die Prinzipien von Freiheit und Demokratie in Anspruch nimmt. Die Freiheit muss sich mit der Wahrheit verbinden und die Verantwortung mit der Kraft zur Hingabe an den anderen, die auch Opfer einschließt; ohne diese Elemente kann die Gemeinschaft der Menschen nicht wachsen, und ständig lauert die Gefahr, sich in einem Zirkel erstickenden Egoismus’ einzuschließen.“

 
(rv 10.05.2008 mc)








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