In Bolivien haben sich die Bewohner der rohstoffreichen Region Santa Cruz für eine
weit reichende Autonomie von der sozialistischen Zentralregierung ausgesprochen. Nach
Zwischenergebnissen stimmten bei dem Volksentscheid mehr als 80 Prozent der Wähler
mit Ja. Präsident Evo Morales bezeichnete das Referendum erneut als illegal, zugleich
bot er aber der Provinzregierung Gespräche an. Das Abstimmungsergebnis gefährdet die
Pläne des sozialistischen Präsidenten, die Ressourcen des Landes zwischen den reichen
und armen Provinzen zu verteilen. Die wohlhabende Region Santa Cruz ist von Großgrundbesitzern
mit ihren Sojaplantagen und Rinderfarmen dominiert, sie wehren sich gegen die Umverteilungspläne.
Für Juni planen drei weitere Provinzen im wohlhabenden Tiefland ähnliche Abstimmungen.
(dw 05.05.2008 gs)