2008-05-03 13:45:31

Bosnien/D: Bischof und Großmufti rufen zum Dialog auf


RealAudioMP3 Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und der Großmufti von Bosnien-Herzegowina, Mustafa Ceric, haben gemeinsam zum engagierteren Gespräch der Religionen aufgerufen. Heute müsse es zwischen den Religionen um „Identität im Dialog“ gehen, sagte Tebartz-van Elst am Freitag bei einem Treffen mit dem muslimischen Geistlichen in Sarajevo.

„Ein Anliegen, das mir im Gespräch mit dem Großmufti aber auch innerhalb der Begegnungen hier in der katholischen Kirche immer wieder nahegebracht wurde, ist, dass Bosnien näher an Europa heranrücken muss. Das bedeutet konkret, dass auch von Europa aus, viel deutlicher als bisher, ein Signal in Richtung Bosnien ausgehen muss. Das ist ein wesentlicher Punkt für die Zukunft dieses Landes. Das ist mit einem ganz konkreten Engagement verbunden.“

Gemeinsam mit dem bosnischen Kardinal Vinko Puljic traf Tebartz-van Elst den international angesehenen Islamvertreter Ceric während eines dreitägigen Besuchs im Erzbistum Sarajevo, zu dem das Bistum Limburg seit 15 Jahren eine Partnerschaft unterhält.

„Es begann damals während des Krieges, und aus der ersten Phase der konkreten Hilfe mit materieller Unterstützung ist inzwischen eine Partnerschaft gewachsen. Mir lag daran direkt, nach meiner Einführung am 20. Januar – zu der auch Kardinal Vinko Puljic zugegen war – klar zum Ausdruck zu bringen, dass mein erster Auslandsbesuch nach Sarajevo führen sollte. Damit möchte ich klarstellen, wie wichtig mir diese Partnerschaft ist.“

Bosnien-Herzegowina wurde in den 90er Jahren von drei blutigen Kriegen zwischen serbischen, kroatischen und bosnisch-muslimischen Einheiten verwüstet.

„Man sieht in der Stadt deutlich Spuren des Krieges und man hört viel darüber in den Gesprächen mit den Leuten. Die Situation der Katholiken in Bosnien ist nicht einfach. Sie sind von 80.000 vor dem Krieg auf 20.000 zurückgegangen. Das macht schon rein zahlenmäßig deutlich, welche Veränderung sich hier auch im kirchlichen Leben ergeben hat. Mich beeindruckten sehr die Menschen hier, die nach wie vor in Treue in ihren Gemeinden den kirchlichen Dienst annehmen. Im Bistum haben wir die Perspektive, die Partnerschaft weiter auszubauen und sie auf viele Beine zu stellen. Pfarrgemeinden sollen immer mehr einbezogen werden.“

(rv/kna/pm 03.05.2008 mg)








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