Der Mailänder Kardinal Dionigi Tettamanzi hat eine neue Familienpolitik eingefordert,
die „konkreter und substantieller ist“. Um die Veränderungen in der Arbeitswelt zu
bewältigen, müssten Politik und Gesellschaft die Familie unterstützen und sie als
„erstrangiges und unersetzliches“ Subjekt des Zusammenlebens anerkennen, sagte der
Kardinal in einem Aufruf zum 1. Mai. Es reiche nicht aus, den Familien „kleine Almosen“
zukommen zu lassen, vielmehr sollten alle gesellschaftlichen Veränderungen „Maß an
der Familie nehmen“. Es genüge zum Beispiel nicht, den Frauen gleiche Rechte am Arbeitsplatz
zuzusichern, betonte der Kardinal. Vielmehr müssten Bedingungen geschaffen werden,
damit die Mütter wirklich Familie und Berufstätigkeit verbinden können. Dazu sei u.a.
eine ausreichende Zahl von Kinderkrippen und Kindergärten notwendig. (kap 02.05.2008
gs)