Die Wahlen vom 29. März waren „alles andere als frei und fair“. Sie wurden „zugunsten
des Amtsinhabers beeinflusst, der sich dazu unverhüllt staatlicher Mittel bediente“.
Das erklären zwei ökumenische Einrichtungen in ihrem Bericht über die Wahlen, der
jetzt veröffentlicht wurde. Das Volk von Simbabwe habe „am Wahltag seinen Willen zum
Ausdruck gebracht“, und dieser Wille müsse „verteidigt und respektiert“ werden. Deshalb
sollten „die Wahlergebnisse umgehend und bedingungslos bekannt gegeben werden, um
das Land zu befrieden und zu einen“, heißt es in dem Bericht der gemeinsamen Beobachtungsmission,
die der Weltrat der Kirchen und die Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz nach Simbabwe
entsandt hatten. Als Methoden, um die Wahlen vom 29. März zu beeinflussen, nannte
der Bericht unter anderem „Gewaltanwendung, Einschüchterung und offene Konfrontation“
wie auch die Tatsache, dass die Regierung Nahrungsmittel als „politisches Werkzeug“
einsetze. Der Bericht stellt auch fest, dass sich die Kirchen in Simbabwe zwar „offen
für transparente Regierungsstrukturen“ einsetzen, „aber nicht mit einer Stimme gesprochen
und im Laufe der Jahre offenbar das Drehbuch gewechselt haben“. Es werde immer dringender,
dass die Kirchen „ihre Stimme erheben und gehört werden und dass sie dem Volk von
Simbabwe gegenüber eine Führungsrolle übernehme“.
Derweil kommt es in Simbabwe
einen Monat nach der Präsidentenwahl jetzt zur Stichwahl. Von der Wahlkommission
gab es erstmals Teil-Ergebnisse des Urnengangs vom 29. März. Nach ihren Angaben hat
Oppositionsführer Morgan Tsvangirai zwar die erste Runde der Wahlen gewonnen. Er verfehlte
aber – so die offizielle Darstellung – die absolute Mehrheit. Die Opposition ging
nach eigenen Schätzungen bisher von einer absoluten Mehrheit für Tsvangirai schon
im ersten Durchgang aus.