Er ist der Inbegriff
des bescheidenen „In-der-zweiten-Reihe-Stehens“: Der heilige Josef. Als Pflegevater
Jesu kommt ihm in der Bibel und der Tradition der Kirche nun wirklich kein Platz im
Rampenlicht der Überlieferung zu. Trotzdem hat der heilige Zimmermann schon seit Jahrhunderten
einen wichtigen Stand im Bewusstsein der Menschen. Aber wer war er? Was sind denn
überhaupt die Quellen über ihn? Was sagen die Theologen? Wie wurde er in der Kunst
dargestellt? Was dachten die Menschen über ihn, den Patron der Sterbenden, den Patron
der Arbeiter, den gehorsamen, bescheidenen Mann „aus dem Geschlechte David“? Umfassende
Literatur über den heiligen Josef zu finden, ist gar nicht so einfach. Im Gegenteil:
Oft kommt der Mann aus Nazareth nur in Randnotizen oder unter „ferner liefen“ vor;
auch die so genannte „Josephologie“ hat bei den Menschen keinen wirklichen Rückhalt
gefunden. Dem kann nun abgeholfen werden: Der Lindenberger Kunstverlag Josef Fink
hat vor wenigen Wochen ein neues Buch vorgelegt, das nämlich den heiligen Josef zum
Thema hat. Dabei kam es Verleger und Herausgebern ausdrücklich darauf an, ein Buch
zu schaffen, das nicht nur die Fachwelt interessiert, sondern jeden, der sich über
den heiligen Josef informieren möchte, ansprechen kann. Herausgekommen ist eine farbenfrohe
Sammlung von Artikeln, Bildern und Beiträgen, die Vergleichbares sucht. Die Herausgeber
legten großen Wert auf verständliche, kurze Artikel, in denen Theologisches, Künstlerisches,
Folkloristisches und ähnliches erklärt werden – aber eben so, dass das Buch auch für
Nichtfachleute lesenswert ist und bleibt. Da geht es genauso um „Josef im Neuen Testament“
wie auch um den „heiligen Josef im kleinen Andachtsbild“, um den heiligen Josef als
Namenspatron in der Pflanzenwelt oder als Erster Patron des Landes Tirol. Ebenso finden
sich Artikel über die Josefsverehrung im Theresianischen Karmel, über Josef als den
„ungerühmten Held des Hörens“ oder auchübers „Windelwaschen und das Römische Hochgebet“.
Das Buch ist wirklich ein gelungenes Werk, das nicht nur in den Bücherschrank eines
jeden Interessierten gehört, das nicht nur den Namenspatron des aktuellen Papstes
in vielen Facetten beleuchtet, sondern das sich auch als perfektes Geschenk für alle
Josefs, Sepps, Beppos, Josephines und Jupps empfiehlt. Die Daten des Buches zum
Mitschreiben: Das Buch heißt „Der heilige Josef“, ist im Kunstverlag Josef Fink
erschienen und kostet 24 Euro.
Titel: Der heilige Josef Herausgeber:
Hans-Otto Mühleisen, Hans Pörnbacher, Karl Pörnbacher Verlag: Kunstverlag
Josef Fink, Lindenberg Preis: 24,00 € Besprochen von: Ludwig Waldmüller