In Malaysia hat am Dienstag ein Prozess zur Klärung der Frage begonnen, ob die katholische
Kirche in ihren Veröffentlichungen den Begriff „Allah“ für Gott gebrauchen darf. Die
Kirchenzeitung „Herald“ hatte im vergangenen Jahr auf den Seiten in der Kunstsprache
„Bahasa Malaysia“ den Begriff „Allah“ verwendet. Die Redaktion argumentierte, im Arabischen
bedeute das Wort „Allah“ allgemein „Gott“. Auf den englischsprachigen Seiten werde
dieser Gottesname nicht verwendet. - Die malaysische Regierung hatte Anfang des Jahres
der Erzdiözese Kuala Lumpur die Lizenz zur Herausgabe der Kirchenzeitung „Herald“
nur unter der Auflage gestattet, dass nicht mehr das Wort „Allah“ für Gott benutzt
wird. Allerdings bezeichnet genau dieses Wort in „Bahasa Malaysia“ den „Gott Abrahams,
Isaaks und Jakobs“, den Juden, Christen und Muslime gemeinsam verehren. Der Chefredakteur
des „Herald“, P. Lawrence Andrew SJ, zeigte sich nach dem ersten Verhandlungstag optimistisch.
„Die Vertreter der Regierung haben angedeutet, dass sie keine grundsätzlichen Einwände
gegen die Verwendung des Begriffs haben“, sagte er der Katholischen Nachrichtenagentur
KNA. - Der Prozess in Kuala Lumpur ist der erste nach den Wahlen vom März, in dem
das Thema Religionsfreiheit verhandelt wird. Die seit mehr als 50 Jahren regierende
Koalition „Barisan Nasional“ hat bei den Wahlen eine schwere Niederlage erlitten.
Obwohl nur rund 50 Prozent der Bevölkerung Malaysias muslimisch sind, war 1957 bei
der Unabhängigkeitserklärung der Islam zur Staatsreligion erklärt worden. (kipa
30.04.2008 bp)