Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz und von Bündnis 90/Die Grünen haben die
Lockerung des Stammzellgesetzes kritisiert. Bei einem Treffen in der Berliner Bundesgeschäftsstelle
der Grünen stimmten sie darin überein, dass es ethisch nicht akzeptabel sei, Interessen
der Forschung höher zu bewerten als den Schutz der Würde des Menschen. Im Mittelpunkt
des über zweistündigen Gesprächs unter Leitung von Erzbischof Robert Zollitsch und
den Grünen-Bundesvorsitzenden Claudia Roth und Reinhard Bütikofer standen Fragen der
Bio- und Medizinethik, der Familien- und Bildungspolitik sowie der sozialen Sicherung
und Gerechtigkeit. Beide Seiten lobten im Anschluss den offenen und vertrauensvollen
Charakter der Begegnung. Die gemeinsamen Gespräche über grundsätzliche und aktuelle
politische Themen sollen fortgesetzt werden. Übereinstimmend sprachen sich die
Anwesenden für einen stärkeren Einsatz gegen die steigende Kinderarmut aus. Unterschiedliche
Sichtweisen blieben beim Thema Familienpolitik bestehen. Die Bischöfe unterstrichen
den engen Zusammenhang von Ehe und Familie. Am besonderen Schutz der Verfassung für
Ehe und Familie sei unbedingt festzuhalten. Die Grünen vertraten die abweichende Auffassung,
dass es für Familien auf Kinder ankomme und nicht auf die Ehe als solche. Außerdem
traten sie dafür ein, das Ehegattensplitting abzuschmelzen. (pm 30.04.2008 bp)