2008-04-29 11:49:29

Österreich: Kirche verspricht Beistand


RealAudioMP3 Die Amstettner Pfarrgemeinde St. Stephan hat ihre Hilfe bei der Bewältigung der tragischen Ereignisse um den Aufsehen erregenden Kriminalfall in Amstetten angeboten: Ein heute 73-jähriger Mann hatte in den vergangenen 24 Jahren seine Tochter in einem Kellerverlies eingesperrt, missbraucht und mit ihr sieben Kinder gezeugt. Drei der Kinder mussten ihr gesamtes bisheriges Leben in dem fensterlosen Verlies verbringen. Pfarrer Peter Bösendorfer drückte am Montag im Gespräch mit „Kathpress“ sein tiefes Bedauern aus. „Ich bin persönlich tief betroffen und die Betroffenheit wächst mit der größeren Kenntnis der Ereignisse und Tatsachen", so der 40-jährige Priester, der seit zehn Jahren Seelsorger in der Amstettner Pfarrgemeinde ist.
Die Familie sei kirchlich kaum integriert gewesen. Die drei Kinder, die beim Tatverdächtigen im Haus gelebt haben, seien aber getauft worden und auch bei der Erstkommunion gewesen. Es sei die Aufgabe der Kirche zu helfen. In der Pfarre gebe es einen aktiven Sozialkreis. „Wir werden uns beraten und Verbindung aufnehmen mit den Behörden und dann schauen, welche Lösungen wir anbieten können“, so Pfarrer Bösendorfer. Denkbar seien sowohl finanzielle als auch ideelle Hilfe.
Bösendorfer rechnet damit, dass sich auch in der gesamten Pfarrbevölkerung der seelsorgliche Gesprächsbedarf in den nächsten Tagen erhöhen wird. „Vielleicht bricht auch bei manchen etwas auf, die jetzt natürlich nicht in dieser Tragik so etwas erlebt haben, aber doch schlimme Erlebnisse in ihrer Kindheit hatten", meinte der Amstettner Seelsorger. In der Seelsorge werde er versuchen, die große Betroffenheit in der Bevölkerung aufzufangen und, etwa in den Gottesdiensten, darauf einzugehen.
(kap 29.04.2008 bp)








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