Einen Monat nach den
umstrittenen Wahlen in Simbabwe beschäftigt sich heute erstmals der Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen mit der Krise in dem südafrikanischen Land. Die Ergebnisse
der Präsidentschaftswahl vom 29. März stehen immer noch aus. Bei der gleichzeitig
abgehaltenen Parlamentswahl unterlag die Regierungspartei ZANU-PF von Präsident Robert
Mugabe. Oppositionsführer Morgan Tsvangirai hatte am Montag die Entsendung eines UNO-Sondergesandten
nach Simbabwe gefordert. Vertreter seiner Bewegung für Demokratischen Wandel wollten
am Rande der UNO-Sitzung inoffizielle Gespräche mit internationalen Vertretern führen. Vor
allem Simbabwes ehemalige Kolonialmacht Großbritannien drängt auf das Engagement der
Vereinten Nationen. Das sei dringend geboten, denn die Demokratie in Simbabwe sei
in Gefahr, bestätigt der zuständige Bischof für internationale Angelegenheiten bei
der Bischofskonferenz von England und Wales. Crispin Hollis Chair sagt im Gespräch
mit Radio Vatikan: „Die so genannte Regierung, das Regime in Simbabwe muss international
isoliert werden. Damit meine ich nicht nur die Isolation durch die Europäische Union
oder die Vereinigten Staaten, sondern auch durch die afrikanischen Staaten. Südafrika
muss seine Einstellung ändern, und es gibt Anzeichen, dass Simbabwes Nachbarstaaten
– zumindest mit Worten – sich distanzieren.“ Chair kommt soeben von einer Visite
in Simbabwe zurück. Was die Kirche vor allem tun kann, so der Bischof, ist informieren.
Unzensierte Nachrichten dringen sonst schwer nach außen. „Die Südafrikanische
Bischofskonferenz hat ihre Mitbrüder in Simbabwe stets sehr unterstützt. Sie rufen
die Menschenrechte in Erinnerung und berichten von dem, was in Simbabwe wirklich geschieht.
Die Kirche muss versuchen, die Menschenrechte zu fördern. Denn das ist eines der schlimmsten
Verbrechen in Simbabwe: die Vergewaltigung der demokratischen Gesellschaft; sie ist
zur Diktatur geworden.“ (rv/afp 29.04.2008 bp)