Benedikt XVI. hat
als Bischof von Rom an diesem Sonntag 29 Männer zu Priestern geweiht. Unter den Weihekandidaten
im Alter von 24 bis 44 Jahren war auch ein Diakon der chaldäischen Kirche von Bagdad. Hauptaufgabe
der Priester sei es, das Evangelium und damit die Freude zu verkünden, sagte Benedikt
bei der mehrstündigen Zeremonie im Petersdom. „Liebe Freunde, das ist
eure Aufgabe: das Evangelium allen zu bringen, damit alle die Freude Christi erfahren.
Was kann es Schöneres geben? Was ist größer, begeisternder, als zusammen für die Verbreitung
des Wortes des Lebens in der Welt zu arbeiten, als das Wasser des Lebens des Heiligen
Geistes zu bringen? Die Freude verkünden und bezeugen: Das ist der Kern eures Auftrags.“ Benedikt
XVI. erinnerte an das Pauluswort im ersten Korintherbrief: Die Neupriester sollten
entsprechend nicht „Herren über den Glauben“, sondern „Diener der Freude“ sein. „Dies
sind programmatische Worte für einen jeden Priester. Um Helfer zur Freude der anderen
zu sein, und das in einer oft traurigen und negativen Welt, muss das Feuer des Evangeliums
in euch selbst brennen, damit in euch die Freude des Herrn wohne. Nur so könnt ihr
Boten und Multiplikatoren dieser Freude sein und sie allen bringen, vor allem denen,
die traurig und entmutigt sind.“ Jeder Weihekandidat trat einzeln vor Benedikt,
versprach die Bereitschaft zum Priesterlichen Dienst und seinem Bischof buchstäblich
in die Hände den Gehorsam. Zentraler Gestus der symbolträchtigen Weiheliturgie, so
Benedikt XVI: die Handauflegung und das stille Gebet. „Ohne Worte legen
der Bischof und nach ihm die anderen Priester die Hände auf das Haupt der Kandidaten
und drücken so die Anrufung Gottes aus, damit er seinen Geist auf sie aussende und
sie verwandle und so am Priestertum Christi teilhaft werden lasse. Es handelt sich
um wenige Sekunden, eine sehr kurze Zeit, aber voll von außerordentlicher geistlicher
Dichte. Liebe Weihekandidaten, in der Zukunft müsst ihr immer wieder an diesen Moment
zurückdenken, an diesen Gestus, der nichts magisches hat, so sehr er auch voll Geheimnis
steckt, denn hier liegt der Ursprung eurer Mission.“ (rv 27.04.2008 bp)