Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, hat die
westlichen Länder in der Menschenrechtsdebatte mit China zu Zurückhaltung aufgerufen.
„Wir müssen China mehr Zeit lassen“, sagte Rogge in einem Interview mit der britischen
Zeitung „Financial Times“. „Wir haben 200 Jahre gebraucht, um aus der Französischen
Revolution hervorzugehen. China hat 1949 angefangen“, sagte der 65-jährige Belgier.
Die Menschenrechtslage in China habe sich in den vergangenen 60 Jahren schrittweise
verbessert. Das IOC sei stets der Überzeugung gewesen, dass die Olympischen Spiele
in Peking „China öffnen werden“, betonte Rogge. „Im Laufe der Zeit“ würden die Spiele
einen „guten Einfluss auf die soziale Entwicklung in China haben, und die Chinesen
geben es selber zu“. Mit lauten Protesten werde in China nichts erreicht, vielmehr
würden sich die Chinesen dann verschließen. Beim Olympia-Fackellauf im japanischen
Nagano kam es zu Rangeleien zwischen chinesischen Unterstützern und Demonstranten
gegen die chinesische Tibet-Politik. (afp 26.04.2008 bp)