2008-04-24 15:21:55

D: Missstände bei kirchlicher Entwicklungshilfe?


RealAudioMP3 „Transparency International Deutschland“ (TI) sieht Missstände und Korruption bei kirchlichen Entwicklungshilfe-Projekten. In dem bereits im August 2007 erstellten Bericht macht die Kontrollorganisation die kirchlichen Hilfswerke in Deutschland mitverantwortlich für den Missbrauch von Spendengeldern im Süden.
Jürgen Lieser, dem stellvertretenden Abteilungsleiter bei Caritas International, ist die Studie bekannt. Er meinte gegenüber dem Kölner Domradio:

„Ich glaube nicht, dass uns da wirklich Korruption vorgeworfen wird. Die Studie von TI ist uns bekannt. Sie ist ja bereits ein Jahr alt. Es wird dort m. E. richtig dargestellt, wo die Probleme liegen. Dass es beispielsweise Veruntreuungen und Missbrauch von Projektmitteln gibt. Das kommt auch bei kirchlichen Organisationen vor.“

Insbesondere beklagt „Transparency“ in dem Papier ein Versagen von Aufsichtsgremien und ungenaue Absprachen über die Verwendung von Geldern. Es gebe auch Einflussnahme von höheren Stellen in der Hierarchie, um Korruption zu vertuschen. Pro Jahr vergeben kirchliche Organisationen mehr als 700 Millionen Euro für Entwicklungsprojekte.

„Wir Hilfswerke versuchen durch entsprechende Absprachen und Kontrollen, den Missbrauch zu verhindern oder zu unterbinden. Bei jedem Projekt wird das in einem entsprechenden Vertrag festgehalten. Ich kann selbstverständlich nicht ableugnen, dass es trotzdem zu Missbräuchen kommen kann. Die Frage ist nur, fördern wir das, oder versuchen wir das zu verhindern? Die Studie erweckt den Anschein, wir würden das unterstützen. Dies ist aber eindeutig nicht der Fall.“

(rv/domradio/kna 24.04.2008 mg)







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