„Gerechtigkeit geht jeden an.“ Das betonte der österreichisch-brasilianische Bischof
Erwin Kräutler am Dienstag in Innsbruck bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
Diözesanbischof Manfred Scheuer zum Thema „Gerechtigkeit und Glaube – Wofür setzen
sich Christen ein?“ Die Gerechtigkeit erschöpfe sich nicht in Fragen der Verteilung,
so Kräutler, sondern habe mit Liebe zu tun und müsse so weit gehen, dass Menschen
sich für andere einsetzen. Bischof Kräutler unterstrich, dass seine Motivation zum
Einsatz für die Armen und Unterdrückten aus der Bibel komme. Der 68-jährige Bischof
der Diözese Xingu in Brasilien befindet sich derzeit auf Österreich-Besuch. Wegen
seines Einsatzes für eine intakte Umwelt, gegen die verbreitete Kinderprostitution
in der Region, für die Rechte der Armen und an den Rand Gedrängten, der Kleinbauern
und der Indios wurde Erwin Kräutler mehrfach mit dem Tod bedroht. Ein Attentat im
Jahr 1987 überlebte er schwer verletzt, ein Mitbruder wurde aber getötet. (kap
23.04.2008 mg)