Kirchenführer aller
Glaubensrichtungen in Simbabwe haben das Ausland um Hilfe zur Beendigung der politischen
Krise nach der umstrittenen Wahl vom März gebeten. In einer gemeinsamen Erklärung
forderten sie am Dienstag die sofortige Verkündung des Ergebnisses der Präsidentenwahl.
Den Appell haben die „Evangelical Fellowship of Zimbabwe“, die katholische Bischofskonferenz
und der Simbabwische Kirchenrat unterzeichnet. Die Unruhen und Übergriffe im Gefolge
der Unklarheit über den Ausgang der Wahlen vom 29. März könnten ohne Gegenmaßnahmen
leicht zu einem Genozid ausarten, warnen die Kirchenführer in der in Harare veröffentlichten
gemeinsamen Erklärung. Dazu erläutert der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Pater
Frederick Chiromba:
„Die Kirchenführer weisen darauf hin, dass sich die
Situation von Tag zu Tag verschlimmert. Diese missliche Lage ist seit langem geplant
worden und kein Zufall. In weiten Teilen des Landes leidet die Bevölkerung an Nahrungsmangel.
Die meisten Geschäfte sind geschlossen, weil sie nichts zum Verkauf anbieten können.
Auch fehlen Medikamente. Und wer Opfer von Gewalttaten ist, kann deshalb nicht medizinisch
versorgt werden. Solche Opfer leiden gleich zweimal an dieser Situation. Die Botschaft
der Bischöfe richtet sich nicht nur an die jetzige Regierung, sondern an alle Beteiligten
in Simbabwe und in anderen Ländern.“
Zur Zeit würden
diejenigen, die angeblich nicht für die „richtige“ Partei gestimmt hätten, entführt,
gefoltert und zu Bekenntnissen gezwungen, die nicht ihren Überzeugungen entsprächen,
teilten die Kirchenführer weiter mit. In der Erklärung fordern sie die internationale
Gemeinschaft auf, alles Mögliche zu tun, um der zunehmenden Gewalt in Simbabwe Einhalt
zu gebieten. „Das können wir nur in Zusammenarbeit mit den Vereinten
Nationen machen. Denn nur die internationale Gemeinschaft ist in der Lage, die gegenwärtige
Krise zu beheben oder zumindest zu lindern. Was die politische Situation betrifft,
so haben die Bischöfe darauf hingewiesen, dass man in Simbabwe eine ähnliche Lösung
wie in Kenia oder Burundi finden könnte. Die Bischöfe fordern auf jeden Fall, dass
das Resultat der letzten Wahlen respektiert und anerkannt wird.“