Baptisten üben scharfe Kritik an dem seit April 2006 geltenden Religionsgesetz. Die
600 Teilnehmer ihrer jüngsten Jahrestagung in Backi Petrovac (Batschki Peterwatz)
in der Provinz Vojvodina fordern in einer Resolution gleiche Rechte für alle Religionsgemeinschaften.
Das Gesetz führe zu religiösen Spaltungen und Diskriminierungen. Unter dem zuvor gültigen
Gesetz, das 1953 von den Kommunisten erlassen worden war, hätten bereits gleiche Rechte
für alle Religionsgemeinschaften gegolten. Wie der Generalsekretär der Baptisten,
Dane Vidovic, der Nachrichtenagentur „idea“ sagte, spalte das neue Gesetz die Bürger
in zwei religiöse Lager. Orthodoxe, Katholiken, Muslime, Juden, Lutheraner und Reformierte
seien voll anerkannt und genössen Privilegien, etwa in der Steuergesetzgebung und
beim Religionsunterricht. Andere Gruppen wie etwa die Baptisten könnten sich dagegen
nur als „Konfessionelle Gemeinschaften“ vom Staat anerkennen lassen. Vidovic sieht
in dem Gesetz einen Verstoß gegen die serbische Verfassung. In der Resolution drängen
die Baptisten den Gesetzgeber, das Religionsgesetz zu überarbeiten. Zum Bund der Baptistengemeinden
in Serbien gehören 63 Gemeinden und sechs Gemeindegründungsinitiativen mit rund 2.000
Mitgliedern und 4.000 regelmäßigen Besuchern. (idea 23.04.2008 mg)