2008-04-21 13:04:01

Papst der Hoffnung - ein Kommentar


Benedikt XVI. ist zurück im Vatikan. Ein Kommentar zur achten Auslandsreise des Papstes von Pater Eberhard von Gemmingen:

Es mag uns erstaunen, dass die USA-Reise des Papstes „drüben“ offenbar als großer Erfolg wahrgenommen wurde. Die Medien an der Ostküste jedenfalls haben den Papst als Hoffnung gefeiert - „the pope our hope“. Registriert wird, dass er nicht von Terrorismus gesprochen, wohl aber für alle Menschen gebetet hat, die von Hass bewegt werden. Auch ein herausragender französischer Muslim hat gegenüber Radio Vatikan den Auftritt von Benedikt sehr gelobt. Ähnliche muslimische Stimmen gibt es im arabischen Raum. Wichtiger aber ist das Papstlob aus den USA selbst. Man muss registrieren: Mit den zwei schwersten Übeln der USA - Kindesmissbrauch und Anschlag auf das World-Trade-Center - hat sich der Papst meisterhaft auseinandergesetzt. Und vor allem gilt: In den USA sind Modernität und Religion keine Gegensätze. Dort gelten ganz nach Benedikts Geschmack Glaube und Vernunft. Und wenn wir Europäer heute oft wegen der US-Politik auf Amerika hinunterschauen, so sollten wir vielleicht auch registrieren, dass sie uns voraus sind im entspannten Verhältnis zwischen Glaube und Modernität. Von Untergang der Religion kann „drüben“ nicht die Rede sein. Im Gegenteil. Religion ist so normal wie Elektronik. Wir Europäer hinken hinterher mit unserem Verstecken des Religiösen. Wir glauben noch allzu oft den Scheingelehrten, die behaupten, Religion sei vorbei. Millionen Amerikaner, Afrikaner und Asiaten lehren uns: Mit Religion lebt sich besser.

(rv 21.04.2008 gem)









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