P. Lombardi über die Bedeutung des Besuchs an Ground Zero
Auch der Leiter des vatikanischen Pressesaals und Generaldirektor von Radio Vatikan,
Pater Federico Lombardi, zieht ein positives Resümee. Vor allem der Besuch Benedikts
XVI. an Ground Zero habe – neben der Rede vor der UNO - eine entscheidende Bedeutung
gehabt:
„Der Papst ist dorthin gegangen, um zu beten. Er hat keine großen
Reden gehalten. Er ist dorthin gegangen, um in sich zu gehen. Und so ist sein Besuch
auch eine Einladung an uns, über dieses Geheimnis nachzudenken, das der 11. September
darstellt. Es ist das Geheimnis des Bösen, das sich mit einer unverständlichen Aggressivität
und Gewalt in unserer Geschichte und auch immer wieder in unseren Tagen zeigt. Eine
selbstzerstörerische Gewalt, die den Tod Tausender Unschuldiger in Kauf nimmt, ohne
sich darum zu kümmern, dass damit die Existenzen vieler Menschen ausgelöscht oder
zutiefst erschüttert werden. Zugleich hat dieser Besuch aber auch daran erinnert,
dass sich Menschen in erschütternder Weise mit anderen solidarisch gezeigt haben!
Mir war nicht klar, dass von den 3000 Opfern 400 Helfer sind, die bei den Rettungsaktionen
ums Leben kamen. Es sind mehr als 340 Feuerwehrmänner ums Leben gekommen. Zum Tod
der Unschuldigen ist also auch noch das Opfer derjenigen gekommen, die ihr Leben hingegeben
haben, um anderen zu helfen.“
Das dürfe man nicht vergessen,
so Lombardi. „Das ist das Element der Hoffnung, das in diesem dramatischen
und tragischen Ereignis verborgen liegt. Das gibt uns die Kraft, nach vorne zu schauen,
weil wir sagen können: „Es gibt nicht nur das Böse, es gibt auch das Gute!“ Mit dieser
Einstellung müssen wir in die Zukunft schauen. Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen,
sondern wir müssen weiter mitarbeiten an der Gestaltung einer besseren gesellschaftlichen
Zukunft auf der Basis der Prinzipien, an die Benedikt XVI. vor der UNO erinnert hat,
also die Menschenwürde, die Anerkennung Gottes als den Schöpfer und all jene Prinzipien,
die zu erkennen Christus, unsere Hoffnung, uns hilft.“