2008-04-20 23:03:53

Papst feiert Abschlussmesse im Yankee Stadium


RealAudioMP3 In einer großen Messe zum Abschluss seiner USA-Reise hat Benedikt XVI. die Katholiken des Landes auf eine Beteiligung in Politik und Gesellschaft eingeschworen. In den Vereinigten Staaten hätten Katholiken seit jeher nicht nur die Freiheit gefunden, ihren Glauben zu leben, sondern auch voll am bürgerlichen Leben teilzunehmen, sagte der Papst am Sonntagnachmittag (Ortszeit) bei dem Gottesdienst im New Yorker Yankee Stadium. Das Kirchenoberhaupt rief die Gläubigen auf, „mit fester Entschlossenheit“ voranzugehen und ihre moralischen Überzeugungen in den öffentlichen Raum zu tragen. An der Feier in der berühmten Baseball-Arena nahmen rund 60.000 Menschen teil.

Im „Land der Freiheit und Möglichkeiten“ habe die Kirche Menschen unterschiedlichster Herkunft in ihrem Bekenntnis zum Glauben vereint, sagte der Papst. Mit ihrer Bildungs-, Wohlfahrts- und Sozialarbeit habe sie bedeutende Beiträge für die Gesamtgesellschaft geleistet. Benedikt XVI. verwies auf das Bestehen der Bischofssitze New York, Boston, Philadelphia und Louisville seit genau 200 Jahren. Zugleich erinnerte er an die Einwanderer, die mit ihren Traditionen die Kirche der USA bereichert hätten. Wie in den Gottesdiensten zuvor predigte der Papst auf Englisch und Spanisch. Benedikt XVI. wandte sich gegen eine „falsche Trennung zwischen Glauben und politischem Leben“.

Nach der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) gebe es auch in weltlichen Dingen keine menschliche Tätigkeit, die sich der Herrschaft Gottes entziehen lasse. In jedem gesellschaftlichen Bereich sollten Katholiken daher für das Wachsen des Reiches Gottes arbeiten. Er ermunterte sie, „angesichts von Widerstand, Widrigkeiten und Anstoß nicht den Mut sinken zu lassen“. Wie schon in den Tagen zuvor warnte Benedikt XVI. seine Hörer vor „falschen Evangelien der Freiheit und des Glücks“. Wahre Freiheit liege in der Selbstaufgabe an Gott und im Glaubensgehorsam. Freilich sei eine solche Einstellung ein Stein des Anstoßes in einer Gesellschaft, die „der persönlichen Freiheit zu Recht einen hohen Wert einräumt“. Die Jugend mahnte der Papst zu Mut, für Christus und seine Wahrheiten einzutreten. „Das sind die Wahrheiten, die uns frei machen“, sagte der Papst. Sie allein garantierten „Respekt vor der unverlierbaren Würde und den Rechten jedes Mannes, jeder Frau und jedes Kindes in unserer Welt“. Das gelte auch und vor allem für das „schutzloseste aller Menschenwesen“, das ungeborene Kind im Mutterleib. Die Gläubigen antworteten darauf mit Applaus. Das 81-jährige Kirchenoberhaupt beschwor die jungen Katholiken des Landes, sich „dem Ruf des Herrn“ zu öffnen und ihm als Priester und Ordensleute zu folgen.

(kna 20.04.08 sis)








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