Eine Ökumene, die
nicht klar an der überlieferten Lehre festhält, ist auf dem Holzweg. Das ist die Botschaft
Benedikts XVI. bei dem ökumenischen Treffen, das am Freitagabend in der New Yorker
St. Joseph Church stattfand. 250 Vertreter verschiedener Denominationen hatten sich
in der Kirche der Deutschen versammelt. Wie viele evangelische und evangelikale Kirchen
und Sekten es in den USA gibt, weiß wohl keiner genau. Bei dieser Begegnung waren
jedenfalls nur die vertreten, die auch beim Weltkirchenrat in Genf dabei sind. Benedikt
XVI. beklagte eine säkularistischen Ideologie, die die transzendente Wahrheit bedroht
oder gar verwirft.
„Selbst die Möglichkeit einer göttlichen Offenbarung
und damit des christlichen Glaubens überhaupt wird oft von Denkweisen in Frage gestellt,
die in universitären Kreisen, in den Massenmedien und in der öffentlichen Meinung
weit verbreitet sind. Daher ist ein treues Zeugnis um so nötiger. Man erwartet daher
von den Christen, Rechenschaft zu geben von der Hoffnung, die in ihnen ist.“
Umso
wichtiger sei da ein einheitliches Zeugnis von der Wahrheit. Dafür sei eine Übereinstimmung
in der Lehre notwendig – über die Zeiten hinweg. Diese Einheit gründe zum einen auf
dem Bekenntnis der leiblichen Auferstehung Jesu und zum anderen in der Einheit der
Dreifaltigkeit. Ein relativistischer Zugang zur christlichen Lehre helfe hingegen
nicht weiter – eine Haltung, die sich auch in anderen Bereichen der Gesellschaft finde.
„Wenn
die Christen diese falsche Denkweise übernehmen, dann verzichten sie darauf, den christlichen
Glauben als objektive Wahrheit vorzustellen, denn man müsste dann nur dem persönlichen
Gewissen folgen und die Gemeinschaft wählen, die dem persönlichen Geschmack am besten
entspricht. Das Ergebnis davon findet man in der ständigen Entstehung neuer Gemeinschaften,
die oftmals institutionelle Strukturen meiden und die Bedeutung des Lehrinhalts für
das Leben hintanstellen.“
Auch innerhalb der ökumenischen Bewegung stünden
die Christen in Gefahr, die Rolle der Lehre hintanzustellen aus Furcht, sie vertiefe
eher die Wunden der Spaltung als sie zu heilen. Ein klares und überzeugendes Zeugnis
für das Heil in Christus müsse auf eine normative apostolische Lehre gründen.
„Nur
wenn wir fest stehen in der sicheren Lehre (Vgl. 2 Tess 2,15), wird es uns gelingen,
auf die Herausforderungen zu antworten, mit denen wir uns in einer sich ändernden
Welt auseinandersetzen müssen. Nur so geben wir ein sicheres Zeugnis für die Wahrheit
des Evangeliums und für seine moralische Lehre. Diese Botschaft erwartet die Welt
von uns.“
Es seien bereits zahlreiche ökumenische Fortschritte gemacht
worden, so Bendikt XVI., für die man dankbar sein müsse. Weiter erinnerte der Papst
daran, dass ohne das Gebet die Strukturen, die Institutionen und die ökumenischen
Programme letztlich herz- und seelenlos seien.