Papst Benedikt XVI.
fordert von der internationalen Gemeinschaft einen „verstärkten Einsatz für Abrüstung“.
Diesen Aufruf richtete der Papst an die Teilnehmer beim Seminar des Päpstlichen Rates
für Gerechtigkeit und Frieden im Vatikan. Das zweitägige Treffen beschäftigte sich
mit „Entwaffnung, Entwicklung und Frieden. Perspektiven für eine vollständige Abrüstung“.
Politikwissenschaftler, Theologen, Juristen und Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen
beschäftigten sich dabei unter anderem mit wirtschaftlichen und juristischen Fragen
wie dem internationalen Waffenhandel und der Überlagerung von ziviler und militärischer
Wirtschaft.
Jeder Mensch ist dazu berufen, „überall als Friedenstifter tätig
zu sein“. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft. Er betont dabei die
so genannte „neue humanitäre Einstellung“, die die Menschen dazu führen sollte, einen
wahrhaft nachhaltigen Frieden zu sichern. Dabei erläutert der Papst, dass es eine
enge Verbindung gebe zwischen Abrüstung, Entwicklung und Frieden. In seiner Botschaft
kritisiert er den Kauf von Waffen durch Länder, die „eigentlich mit diesen Geldern
die Armut bekämpfen sollten“. Dies sei auch in der Charta der Vereinten Nationen festgeschrieben
und müsse respektiert werden, so der Papst. Von der gegenwärtigen internationalen
Situation „könne man durchaus enttäuscht sein“, denn in den zwischenstaatlichen Beziehungen
herrsche oft „Misstrauen und Isolation“. Der Papst schreibt wörtlich: „Ein totaler
Krieg könnte von einer schrecklichen Prophezeiung zu einer tragischen Wirklichkeit
werden.“ Daher sei die Zeit gekommen, „den Lauf der Geschichte zu ändern, wieder Mut
zu fassen und den Dialog aufzunehmen“. Damit soll auch die internationale Solidarität
gefördert werden. Diese Punkte seien auch den Gründern der Vereinten Nationen ein
Anliegen gewesen, so der Papst. (rv 12.04.2008 mg)