Meldungen aus dem
indischen Staat Orissa weckten Ende vergangenen Jahres international die Sorge, dass
Christen auch in anderen Teilen Indiens systematisch von Hindu-Fundamentalisten verfolgt
werden könnten. Diese Sorge sei aber unbegründet, sagt der Vorsitzende der indischen
Bischofskonferenz, Kardinal Oswald Gracias. Man dürfe nichts beschönigen, aber auch
nicht unnötig dramatisieren, so der Erzbischof von Bombay gegenüber Radio Vatikan
am Freitag in Augsburg beim Kongress „Treffpunkt Weltkirche“:
„Ich glaube,
dass einige Parteien gedacht haben, dass sie so Wahlen gewinnen können. Christen sind
gefährlich, und deswegen sollen sie Hindu-Parteien wählen. Solche Ideen wurden verbreitet:
Das aber ist gefährlich! Das ist nur die Meinung einer kleinen Minderheit. Unsere
Arbeit geht weiter; und viele – vor allem in der Stadt – wissen gar nichts von diesen
Angriffen.“
Politischer Druck von außen hält der Kardinal sogar für gefährlich.
„Ich
habe auch die Sorge, wenn das Problem international wird – und es ist nicht so groß
–, wenn sich also andere Länder einmischen, könnte das auch ein Problem werden. Denn
dann bekommen die Hindus Angst und sagen: ‚Die Christen sind wirklich gefährlich’.
Das ist auch eine Gefahr! Ich denke, das Problem muss innerhalb von Indien gelöst
werden.“