Premiere in Berlin:
Zum ersten Mal ist in der Bundeshauptstadt am Freitag der neue Deutsche Ethikrat zusammengekommen.
Die Nachfolgeorganisation des Nationalen Ethikrats berät die Bundesregierung in ethischen
Fragen etwa zur Gentechnik, Stammzellenforschung oder Sterbehilfe. Vorsitzende des
Ethikrates ist der frühere Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jortzig (FDP) von der
Universität Kiel. Die Medizinerin Christiane Woopen von der Universität Köln und der
katholische Moraltheologe Eberhard Schockenhoff von der Universität Freiburg sind
die stellvertretenden Vorsitzenden. Der Rat führt die Arbeit des Nationalen Ethikrates
fort, der im September 2007 zuletzt getagt hatte. Dennoch gibt es einige Neuigkeiten.
Das sagte der Augsburger Weihbischof und Mitglied des Deutschen Ethikrats, Anton Losinger,
gegenüber dem Kölner Domradio.
„Der Nationale Ethikrat hatte eine Reihe
von Kriterien, die nicht zufriedenstellend waren. So hat er niemals auf einer parlamentarischen
Grundlage gestanden. Dies ist nun anders. Auch sind die Kompetenzen des neuen Rates
größer und seine Zusammensetzung auf einer breiteren Grundlage.“
Die Bundestagsentscheidung
zur Stammzell-Stichtagsregelung kritisiert Losinger.
„Die historische Entscheidung
fiel enttäuschend - und das nach einer guten und interessanten Debatte.“
Der
neue Ethikrat wird in seiner nächsten Sitzung am 24. April 2008 seine Geschäftsordnung
beschließen und sein künftiges Arbeitsprogramm beraten. (domradio/afp/rv 12.04.2008
mg)