2008-04-11 13:54:20

Vatikan: US-Professor sieht neuen Akzent im Dialog mit Islam


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. wird bei der USA-Reise kommender Woche auch verschiedene nicht-christliche Religionsführer treffen. Am 17. April ist im Kulturzentrum des Instituts „Johannes Paul II.“ in Washington ein interreligiöses Treffen geplant, an dem auch mehrere Führer der islamischen Gemeinden der USA teilnehmen werden. Beobachter schreiben der Begegnung nach der Regensburger Rede und der Taufe des italienischen Journalisten Magdi Allam in der Osternacht eine gewisse Brisanz zu. Benedikt XVI. habe den bisherigen Dialog zwischen Christen und Muslimen neu ausgerichtet, sagt der US-amerikanische Professor David Forte. Forte lehrt in Cleveland, ist Konsultor beim Päpstlichen Familienrat und Experte für islamisches Recht:

„Wenn ich die bisherigen Stellungnahmen Benedikts XVI. im Bezug auf den Dialog mit den Muslimen betrachte, so kann ich sagen, dass der Papst sich vor allem auf die menschliche Ebene bezieht. Es geht ihm darum, gemeinsam der Frage nachzugehen, was eine religiöse Person ausmacht. Benedikt XVI. betont dabei, dass man die Annahme des Glaubens einer religiösen Person a priori akzeptieren muss. Das verbindet seiner Meinung nach alle religiöse Menschen, egal welcher Lehre man anhängt oder welche unterschiedliche Dogmen voneinander trennen.“

Im christlich-islamischen Dialog spiele auch die Politik eine wichtige Rolle. Doch Religionsführer seien keine Politiker, so Forte.

„Darum sollte der Dialog der Religionen die politische Ebene verlassen. Papst Benedikt XVI. macht dies, indem er beim Dialog mit Muslimen vor allem die spirituelle Ebene im Islam betont und die islamischen Gesprächspartner bittet, ihre spirituelle Tradition mehr als die religionsrechtlichen Elemente oder doktrinären Unterschiede in den Dialog einzubringen.“

(rv 11.04.2008 mg)








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