In Augsburg hat am
Freitag der dritte internationale Kongress „Treffpunkt Weltkirche“ begonnen. Organisiert
wird er von dem Hilfswerk „Kirche in Not“. Das Thema: „Zeit, vom Schlafe aufzustehen“
(Röm 13,11) Vor Ort ist Pater Max Cappabianca OP:
„SOS! Die Familie retten
heißt Europa bewahren!“ Unter diesem Schlagwort stand heute am Freitag das erste große
Podium. Klare Positionen waren hier zu hören, so von der Kinder- und Jugendpsychologin
Christa Meves oder dem Generalvikar des Erzbistums Köln, Dominik Schwaderlapp. In
Gesellschaft und Politik sei die Tendenz zu beobachten, die klassische Familienstruktur
zu zerstören. Das gefährde nicht nur die Gesundheit und das Glück der betroffenen
Individuen, sondern sei auch problematisch für den Zusammenhalt der Gesellschaft insgesamt.
Die Botschaft: Widerstand gegen Gleichmacherei und Mut zu unbequemen Wahrheiten. Europa
muss sich auf seine christlichen Wurzeln besinnen und am christlichen Menschenbild
festhalten. Weltkirchliche Schwerpunkte des ersten Tages sind: China und
der Islam. Zu China: Die Tibetproteste zeigen, dass die olympischen Spiele vielleicht
tatsächlich eine Chance für eine Öffnung des Landes sein können – auch was die Religionsfreiheit
angeht. Und was die schwierige Situation von Christen in islamischen Ländern angeht:
Eine ganze Reihe von Fachleuten sind hier, die deutlich machen – das Thema ist nicht
neu! Auch in historischer Perspektive waren die Beziehungen oft nicht friedlich. Auf
diesem Hintergrund startet das Hilfswerk „Kirche in Not“ eine Aktion unter dem Motto
„Angelus – Das Sturmgebet für ein christliches Europa“. Liturgischer Höhepunkt
des ersten Tages: Ein Pontifikalamt mit dem Erzbischof von Bombay, Kardinal Oswald
Gracias, der am Samstag neben Bischöfen aus Burma, Kasachstan und Brasilien von den
„Brennpunkte der Weltmission“ berichten wird.
Kirche in Not ist ein 1947 von
dem als „Speckpater“ bekannten Prämonstratenser Werenfried van Straaten (+2003) gegründetes
Hilfswerk päpstlichen Rechts, das ursprünglich nach dem Krieg im Geist christlicher
Versöhnung in Belgien und Holland Hilfen für die deutschen Vertriebenen aus den ehemaligen
Ostgebieten sammelte. Während des Kalten Krieges verlagerte sich der Schwerpunkt auf
Osteuropa – das Hilfswerk half mit, dass die katholische Kirche die Jahrzehnte der
Verfolgung im Ostblock überleben konnte. Mittlerweile hat sich das Tätigkeitsfeld
des Hilfswerks auf 130 Länder rund um den Globus ausgedehnt. Unterstützt werden vor
allem Aus- und Weiterbildung von Seminaristen und Priestern, der Bau von Kirchen
und der Druck und de Verbreitung von Bibeln, sowie anderer religiöser Literatur sowie
die Ausstrahlung christlicher Radio- und Fernsehprogramme. Sitz der internationalen
Zentrale ist Königstein im Taunus. In weiteren sechzehn Ländern hat Kirche in Not
nationale Sekretariate. (rv 11.04.2008 mc)