Algerien: Christ wegen angeblicher Mission verurteilt
Wegen angeblicher religiöser Abwerbung eines Muslims ist ein Christ im nordafrikanischen
Algerien zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Ferner soll er eine
Geldstrafe von umgerechnet fast 1.000 Euro zahlen. Das Gericht in Tiaret, etwa 230
Kilometer südwestlich von Algier, habe jetzt das schriftliche Urteil vorgelegt, teilte
der Präsident der Protestantischen Kirche Algeriens dem Informationsdienst „Compass
Direct“ mit. Der Verurteilte, der anonym bleiben wolle, werde gegen das Urteil Berufung
einlegen. Der Christ habe nur sehr zögerlich einem Mann auf dessen Wunsch hin eine
Bibel gegeben. Der Empfänger habe sich später als verdeckter Polizeiermittler erwiesen.
- In Algerien ist der Islam Staatsreligion. 2006 wurde ein Anti-Missionsgesetz eingeführt.
Danach wird mit einer zwei- bis fünfjährigen Haft bestraft, wer einen Muslim anstiftet,
zwingt oder mit verführerischen Mitteln beeinflusst, zu einer anderen Religion überzutreten. (idea
11.04.2008 mg)