2008-04-09 12:15:49

Vatikan: Erneuerung Europas auf den Spuren Benedikts


RealAudioMP3 Eine „ethische Erneuerung, die auf die Wurzeln des Christentums zurückgeht“, hat Papst Benedikt XVI. für den europäischen Einigungsprozess gefordert. Andernfalls drohe bei der derzeitigen Suche nach der Identität Europas die Gefahr einer „ichbezogenen Selbstverwirklichung“, die im 20. Jahrhundert Ursache vieler Katastrophen gewesen sei. Papst Benedikt äußerte sich an diesem Mittwoch vor 22.000 Gläubigen auf dem Petersplatz. In der Katechese der Generalaudienz sprach der Papst größtenteils frei über den heiligen Benedikt - Patron Europas und sein päpstlicher Namensgeber.
Auf Deutsch sagte der Papst:
„Heute möchte ich zu euch über den heiligen Benedikt von Nursia, den Vater des abendländischen Mönchtums, sprechen. Über sein Leben berichtet uns Papst Gregor der Große, der diesem ,Mann Gottes’ im zweiten Buch seiner ,Dialoge’ ein hagiographisches Denkmal gesetzt hat. Um 480 bei Nursia in Umbrien geboren, kam Benedikt zum Studium nach Rom. Des städtischen Treibens und Lebensstils überdrüssig und getragen vom Wunsch, Gott zu gefallen, zog er sich bald in die Einsamkeit zurück. Die Jahre des Eremitenlebens in Subiaco sind für Benedikt eine Zeit der Prüfung, der Reifung und der Überwindung tiefster Versuchungen des Menschseins. Im Jahre 529 gründete der Heilige sein berühmtes Kloster auf der Anhöhe von Montecassino als ,Leuchturm auf dem Berg’, wo er 547 verstarb. Durch sein Wirken, vor allem durch seine Mönchsregel, hat Benedikt entscheidenden Einfluss auf die Formung der europäischen Kultur und Zivilisation ausgeübt. 1964 hat Papst Paul VI. ihn zum Patron Europas erklärt. Benedikt beschreibt in seiner Regel das Kloster als ,Schule für den Dienst des Herrn’. Dabei nimmt das Gebet, ohne das es keine Gotteserfahrung gibt, einen zentralen Platz ein. Aus dem betenden Hinhören auf Gott muss aber konkretes Handeln folgen. Nicht um eine ichbezogene Selbstverwirklichung geht es beim monastischen Leben, sondern um die aufrichtige Suche nach Gott und die nach dem Beispiel Christi in Glauben und Liebe geübte Demut. So kann der Mensch immer mehr Christus ähnlich werden und seiner Bestimmung als Geschöpf nach dem Abbild Gottes gerecht werden.“
In neun Sprachen wandte sich Papst Benedikt an die Pilger. Der spezielle Gruß auf Deutsch:
„Von Herzen heiße ich alle deutschsprachigen Audienzteilnehmer willkommen; einen besonderen Gruß richte ich heute an die Alumnen des Collegium Orientale in Eichstätt. Folgen wir dem Rat des heiligen Benedikt: ,Der Liebe zu Christus nichts vorziehen'. Dann finden wir zu einem erfüllten, zum wirklichen Leben in Gott; und wir können so zur Erneuerung der Gesellschaft aus dem christlichen Glauben beitragen. Der Herr segne euch alle.“(rv 09.04.2008 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.