2008-04-04 13:25:09

Zypern: Hoffnungen auf Wiedervereinigung


RealAudioMP3 Auf Zypern ist ein Symbol der jahrzehntelangen Teilung der Insel zumindest vorübergehend gefallen. Die seit einem halben Jahrhundert unterbrochene Ledrastraße im historischen Einkaufszentrum der Hauptstadt Nikosia wurde am Donnerstag für Fußgänger wiedereröffnet. Der historische Moment wurde von den meisten christlichen Türken-Zyprioten in der Sankt-Lukas-Kirche im türkischen Teil gefeiert. Sie hoffen, dass dieses Zeichen auch das Verhältnis zwischen Christen und Muslime auf der Insel verbessern kann.
Der Vikar des Jerusalemer Patriarchats für die Lateiner auf Zypern, Pater Umberto Barato, ist zuversichtlich.

„Der neue zypriotische Präsident, Demetris Christofias, hat sofort nach seiner Wahl eine offene Einstellung an den Tag gelegt. Er wollte den Präsidenten der so genannten „türkischen Seite“ treffen. Das Treffen kam zustande und die Gespräche sind wieder in Gang gesetzt worden. Die Öffnung der Ledrastraße ist daher ein wichtiges Zeichen. Alle sind enthusiastisch.“
 
Die griechischen Zyprioten schlossen den Übergang jedoch schon am Abend wieder und warfen der türkischen Seite vor, sie habe Absprachen zur Präsenz von Polizisten in der Gegend gebrochen.

„Das ist ein Zeichen, dass die alten Vorbehalte weiterhin existieren. Doch die junge Generation hat eine neue Mentalität. Das gilt in beiden Teilen der Insel. Ich habe auch kein Patentrezept, um den Frieden auf Zypern zu sichern. Nur durch den Dialog wird sich zeigen, wie sich das Land entwickeln will und soll. Viele sprechen von einem föderalistischen Staat. Doch zuerst braucht es eine Union, weil die Trennung überwunden werden muss.“

 
(rv 04.04.2008 mg)








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