2008-04-04 13:28:59

D: Irakische Flüchtlinge werden diskriminiert


RealAudioMP3 Christen aus dem Irak werden am kommenden Sonntag in der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin des ermordeten chaldäisch-katholischen Erzbischofs von Mossul, Paulos Faradj Rahho, gedenken und anschließend in stillem Protest gegen den islamistischen Terror zum Auswärtigen Amt ziehen. Dazu hat die Auslandsvertretung des Volksrates der Assyrer-Chaldäer-Syroaramäer in Deutschland aufgerufen.
Der für das Asylrecht zuständige Richter am Bundesverwaltungsgericht, Harald Dörig, hat derweil gegenüber der Nachrichtenagentur dpa die Kontingentlösung für irakische Flüchtlinge in Deutschland verteidigt. Doch für viele irakische Christen ist die Auswanderung nach Westeuropa nicht immer einfach. Der Seelsorger der Chaldäer in Bayern, Peter Patto, kennt das aus eigener Erfahrung.

„Das war für viele irakische Christen ein Schockerlebnis, als sie nach Deutschland kamen. So hatten wir negative Erfahrungen mit Behörden. Denn als wir sagten, dass wir Christen seien, wurde uns gesagt, dass sie das nicht interessiere. Hier in Deutschland macht man keinen Unterschied zwischen Christen und Muslime bzw. Nicht-Getauften. Im Irak ist das anders, dort spielt die Religion eine sehr wichtige Rolle.“

Das deutsche Innenministerium erwäge eine so genannte Kontingentlösung, auf die vor allem die beiden großen christlichen Kirchen drängten. Doch die Iraker in Deutschland brauchen mehr, sagt der Priester Peter Patto.

„Wir brauchen Annerkennung. Wir sind nämlich eine verfolgte Minderheit. Deshalb sind wir auf Aufnahmebewilligungen angewiesen. Zurück in den Irak können wir nicht gehen, weil wir dort sicherlich umgebracht werden. Das wäre Selbstmord. Das gilt besonders für Christen - weil sie einmal ausgewandert sind, haben sie im Irak nichts mehr. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die irakischen Flüchtlinge und ihre Familien in ihren Aufnahmeländern bleiben möchten.“

Mit dem Seelsorger der Chaldäer in Bayern, Peter Patto, sprach André Stiefenhofer von Radio Horeb.
(pm/horeb 04.04.2008 mg)








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