Die neue Evangelisierung Europas läuft über die Familien. Das hat Kardinal Christoph
Schönborn von Wien bei einer Messfeier mit mehr als 150 Bischöfen im Abendmahlssaal
in Jerusalem unterstrichen. Der Abendmahlssaal wird nur selten für katholische Messfeiern
freigegeben. Kardinal Schönborn und die anderen Bischöfe waren auf Einladung des „Neokatechumenalen
Wegs“ Teilnehmer eines mehrtägigen Treffens über die neue Evangelisierung Europas
in der „Domus Galilaeae“ auf dem Berg der Seligpreisungen. „Es geht um die Zukunft
Europas“, sagte Kardinal Schönborn im Heiligen Land in einem Zeitungsgespräch. In
den letzten 40 Jahren habe Europa „drei Mal Nein zu seiner Zukunft“ gesagt: 1968 mit
dem „Nein“ zur Enzyklika Pauls VI. „Humanae vitae“, wenige Jahre später mit der in
den meisten europäischen Ländern eingeführten Fristenregelung und in jüngster Zeit
mit der „Homo-Ehe“. „In zwei Generationen wird die europäische Bevölkerung auf die
Hälfte zurückgehen: Das ist objektiv ein 'Nein zur Zukunft'“, so der Wiener Erzbischof.
De facto sei die katholische Kirche die einzige Kraft in Europa, die heute für die
Zukunft eintrete.