2008-03-31 15:20:34

Österreich: Aktionstag für Tibet


Zur Solidarität mit dem tibetischen Volk haben Vertreter der Zivilgesellschaft, der Kirchen und Parteien aufgerufen. Am Montag überreichten Exil-Tibeter Österreichs Bundeskanzler Alfred Gusenbauer ein Memorandum. Darin wird die Regierung vor dem Hintergrund der jüngsten Unruhen in der Autonomen Region Tibet und den benachbarten chinesischen Provinzen gebeten, Druck auf China auszuüben.
Die Präsidentin der „Tibeter-Gemeinschaft Österreich“, Tseten Zöchbauer, sprach vor Journalisten von „Gewalt, Folter und Diskriminierung“, die das tibetische Volk zu erleiden habe. Man sei der Willkür der chinesischen Behörden schutzlos ausgeliefert. Tseten Samdup, Repräsentant des Dalai Lama im deutschsprachigen Raum, beklagte die mangelnde medizinische Versorgung der vielen verwundeten Demonstranten in Tibet, die Belagerung der Klöster durch die chinesischen Behörden und die Tatsache, dass keine freien Medien mehr aus dem Land berichten dürften. Gerade auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Peking müsse massiver internationaler Druck auf China ausgeübt werden, damit sich die Menschenrechtslage verbessert. Lobsang Gyalpo von „Save Tibet“ forderte, dass die olympische Fackel, die in den nächsten Wochen durch China tourt, nicht nach Tibet gebracht werden dürfe. Auch sollten westliche Repräsentanten die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele boykottieren. Der Aufstand der Tibeter sei ein „Schrei der Hoffnungslosigkeit eines sterbenden Volkes“, so Gyalpo. Schon jetzt würden in Tibet mehr Chinesen als Tibeter leben. Die tibetische Kultur sei kaum noch zu retten; wenn, dann nur im Exil. - Rektor Petrus Bsteh von der Kontaktstelle für Weltreligionen strich die kulturell-religiöse Dimension Tibets hervor. Religiöse Tradition schaffe Authentizität eines Volkes. China habe wohl auch schon erkannt, welchen Schaden die Kulturrevolution durch die Vernichtungen des religiösen und kulturellen Erbes des Landes angerichtet habe. Die Bewahrung und Pflege der kulturellen Tradition Tibets sei deshalb auch im Eigeninteresse Chinas. Die Kirche werde sich auch weiterhin für das Anliegen des tibetischen Volkes einsetzen.

(Radio Stephansdom 31.03.2008 sk)








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