Die Welt bietet derzeit
ein widersprüchliches Bild. Darüber sinnierte Papst Benedikt an diesem Montag bei
einer Audienz für das Generalkapitel des Salesianer-Ordens. Dem Christentum stünden
in einer rasch sich ändernden Welt neue Wege offen.
„Auf der einen Seite
stehen große soziale, wirtschaftliche und politische Umwälzungen. Dazu kommen wichtige
ethische, kulturelle und Umweltprobleme sowie ungelöste Konflikte zwischen Ethnien
und Nationen. Auf der anderen Seite sehen wir in unserer Zeit immer intensivere Kommunikation
zwischen den Völkern, neue Möglichkeiten zum Wissen und zum Dialog und eine lebhaftere
Debatte über die spirituellen Werte, die unserem Leben einen Sinn geben. Besondern
die Fragen, die die Jugend uns stellt, spricht für eine tiefe Sehnsucht nach der Fülle
des Lebens, nach wahrer Liebe, nach konstruktiver Freiheit. Das alles fordert die
Kirche heraus, das Evangelium heute mit seinem ganzen Potential an Hoffnung zu verkünden.“
Benedikt
beklagte, dass die Säkularisierung auch Orden und geistliche Gemeinschaften angreift.
Wichtig sei deswegen, „sich vor Lebensstilen zu hüten, die das Zeugnis für das Evangelium
schwächen könnten“. Der Papst sprach auch den Bereich der Erziehung an, in dem sich
die Salesianer Don Boscos traditionell stark engagieren.
„Das Schlimmste
am Erziehungsnotstand ist eigentlich das Gefühl der Entmutigung, das viele Erzieher,
vor allem Eltern und Lehrer, befällt, wenn sie die Schwierigkeiten ihrer Aufgabe vor
sich sehen. Herzstück der Erziehung kann deshalb nur eine glaubwürdige Hoffnung sein.
An der Quelle der Erziehungskrise steht eine Krise im Zutrauen zum Leben – das ist
im Kern nichts anderes als Misstrauen gegenüber Gott, der uns zum Leben gerufen hat.“