In Simbabwe haben
die Präsidenten- und Parlamentswahlen begonnen. Knapp sechs Millionen Wähler sind
seit Samstag Morgen aufgerufen, über die Zukunft von Staatschef Robert Mugabe zu entscheiden,
der nach fast drei Jahrzehnten an der Macht erneut um seine Wiederwahl wirbt. Der
84-Jährige hat die einstige Kornkammer Afrikas heruntergewirtschaftet. Die Inflationsrate
in dem südafrikanischen Land liegt bei 100.000 Prozent. Als Herausforderer treten
Morgan Tsvangirai von der oppositionellen Bewegung für einen Demokratischen Wandel
(MDC) und der frühere Finanzminister unter Mugabe, Simba Makoni, an. Für Radio
Vatikan berichtet Dennis Berton; früher Afrika-Experte der BBC, jetzt Mitorganisator
wöchentlicher Proteste vor Simbabwes Botschaft in London: „Die Wahlkampagne
war viel weniger von Gewalt überschattet, als das bei früheren Wahlen der Fall war.
Das liegt zum einen daran, dass die Zufriedenheit mit dem Regime, zum Beispiel in
der Armee, gewachsen ist.“ Freie und faire Wahlen werde es dennoch nicht geben,
so Dennis Berton. Die von massiven Manipulationsvorwürfen überschattete Wahl findet
unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die afrikanischen Kirchen haben Wahlbeobachter
nach Simbabwe geschickt, westliche Beobachter sind nicht zugelassen. „Es gibt
weiterhin keinerlei öffentlichen Raum für die Opposition. Die staatlich kontrollierten
Medien räumen der Opposition nur ganz begrenzt Sendezeit ein. Die Behörden verbieten
der Opposition politische Veranstaltungen.“ Die Wahllokale in Simbabwe schließen
um 18 Uhr. Mit offiziellen Ergebnissen wird erst in den kommenden Tagen gerechnet. (rv/reuters/ap
29.03.2008 bp)