Italien: Ex-Muslim wehrt sich gegen Instrumentalisierung
Der in der Osternacht im Vatikan getaufte Ex-Muslim hat sich gegen Gewalt im Namen
der Religion ausgesprochen. „Ich war nie für Religionskriege“, betont der ägyptischstämmige
italienische Journalist Magdi Allam in einem offenen Brief in der Tageszeitung „Corriere
della Sera“. Man könne und müsse den Dialog mit allen Moslems führen, die „ohne wenn
und aber die fundamentalen Menschenrechte teilen“ und sich für das Zusammenleben aller
Menschen einsetzen. Sein Übertritt zum katholischen Glauben sei instrumentalisiert
worden, kritisiert Allam. Man habe ihm schaden und den Papst beschuldigen wollen.
Sich selbst bezeichnete der ehemals moderate Muslim als „Freigeist“, der er auch als
Katholik bleiben wolle. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi habe Recht, wenn er
sage, die frühere Äußerungen seien die Privatmeinung Allams gewesen. Keinesfalls wolle
er die Haltung des Vatikans beeinflussen, schreibt der stellvertretende Direktor des
Corriere. Unterschrieben ist der Brief mit Magdi Cristiano Allam. (pm 29.03.2008
bp)