Der Vatikan bereitet
sich auf die Gedenkfeiern zum dritten Todestag Johannes Pauls II. vor. Der polnische
Papst starb am Abend des 2. April 2005. Benedikt XVI. wird am Vormittag des 2. April
auf dem Petersplatz eine Heilige Messe zum Gedenken an seinen Vorgänger zelebrieren.
Am Abend findet am Grab Johannes Pauls in den vatikanischen Grotten unter der Basilika
eine Gebetsvigil statt. Unterdessen geht das Seligsprechungsverfahren für Johannes
Paul mit der nötigen Sorgfalt voran, erklärt der Präfekt für die Selig- und Heiligsprechungskongregation,
der portugiesische Kardinal Jose Saraiva Martins.
„Jedes Verfahren diesen
Typs hat grundsätzlich zwei Phasen: eine diözesane, also lokale, und eine vatikanische
Phase, also auf der Ebene des Heiligen Stuhles. Die erste Phase endete am 2. April
vergangenen Jahres – am zweiten Todestag Papst Johannes Pauls. Sofort darauf ist das
Verfahren in die vatikanische Phase getreten, mit der offiziellen Überstellung aller
Akten an Rom, in mein Dikasterium.“
„Santo subito“ – „sofort heilig“, riefen
Tausende Gläubige in den Tagen der Beerdigung Johannes Pauls. Dieser „Ruf der Heiligkeit“,
der vom Volk der Gläubigen kommen muss, ist Voraussetzung für die Aufnahme jedes Seligsprechungsverfahrens.
Im Fall Johannes Pauls war dieser Ruf so laut, dass sein Nachfolger Papst Benedikt
von der kirchenrechtlichen Regelung absah, der zufolge nach dem Tod eines Kandidaten
fünf Jahre vor der Aufnahme des Seligsprechungsprozesses verstreichen müssen. Allerdings
kann der Vatikan nicht das Verfahren selbst abkürzen, erinnert der zuständige Kardinal.
„Soeben bereitet der Postulator der Causa die so genannte Positio vor,
also die systematische Sammlung sämtlicher Akten. Diese Positio wird später gedruckt
und geht zur Prüfung an unser Amt, an alle, die hier mit dem Verfahren beschäftigt
sind. Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt weder, wie viele Bände die Positio umfassen
wird, noch, wie viel Zeit der Postulator dafür braucht – mehrere Monate, ein Jahr,
vielleicht weiß das nicht einmal der Postulator selbst. Ich kann aber garantieren,
dass wir uns unverzüglich an die Prüfung der Unterlagen machen, sobald sie uns vorliegen.
Denn sicherlich wollen wir im Dikasterium, dass Johannes Paul II. so schnell wie möglich
zur Ehre der Altäre erhoben wird. Schließlich wäre das die Antwort auf den Ruf der
Menschen auf dem Petersplatz – Santo subito.“ (rv 26.03.2008 gs)