Saudi-Arabien: Juden begrüßen Dialogangebot König Abdullahs
Jüdische Vertreter begrüßen den Vorstoß König Abdallah von Saudi-Arabien zu einem
Dialog der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Der ashkenasische
Großrabbiner von Jerusalem, Jona Metzger, sagte am Mittwoch, er gebe seinen Segen
zu allen Initiativen, die „Blutvergießen vermeiden wollten“. Der sephardische Großrabbiner,
Shlomo Amar, sagte, die Idee eines interreligiösen Dialogs sei zu begrüßen, wenn denn
ein ehrlicher Wille dazu vorhanden sei. König Abdallah von Saudi-Arabien hat nach
Angaben der saudischen Zeitung Al-Sharq al-Awsat jedenfalls „grünes Licht“ von den
Ulemas seines Landes, also den islamischen Religionsgelehrten. Beobachter bewerten
den Aufruf zum Dialog als Signal für eine mögliche Wende in der restriktiven Religionspolitik
des Landes. Allerdings macht die katholische Nachrichtenagentur Asianews auch
auf Widersprüche in der saudischen Religionspolitik aufmerksam. So habe erst vergangene
Woche ein Beratungsgremium mit Zweidrittelmehrheit sich gegen eine UNO-Resolution
zum Schutz der Religionsfreiheit ausgesprochen. Abdullah, der auch als „Hüter
der Heiligen Stätten“ von Mekka und Medina in dem streng islamischen Land fungiert,
hatte den Vorstoß in einer Rede bei einem Empfang für Teilnehmer eines japanisch-islamischen
Kulturforums am 24. März in Riad formuliert. (apic/afp 26.03.2008 mc)