Die Bischöfe vermissen einen ehrlichen und respektvollen Dialog unter den Politikern
im Land. Wenn das so weitergehe, dann sei Chile „auf schlechtem Weg“, meint der Vorsitzende
der Bischofskonferenz. Bischof Alejandro Goic rief in einer Fernsehsendung die Politiker
und die Verantwortlichen in der Gesellschaft dazu auf, „nicht zu lügen, nicht zu beleidigen,
nicht lächerlich zu machen, nicht zu demütigen“. In den Parteien Chiles gärt es derzeit
– sowohl, was die regierende Links-Koalition betrifft, als auch in der konservativen
Opposition. Nach Ansicht von Beobachtern sind beide große Blöcke, die vor zwanzig
Jahren beim Übergang Chiles zur Demokratie entstanden, gewissermaßen „erschöpft“.
Die sozialistische Präsidentin Michelle Bachelet verfügt neuerdings in keiner der
zwei Kammern mehr über eine Mehrheit.