2008-03-25 14:44:34

D: Kirche arbeitet Zwangsarbeiter-Geschichte auf


Die katholische Kirche hat über ihre Verstrickung in das NS-Zwangsarbeitersystem eine Dokumentation erstellt. Am Freitag kommender Woche präsentieren Kardinal Karl Lehmann und der „Chefhistoriker“ der bischöflichen Kommission für Zeitgeschichte, Karl-Joseph Hummel, die Ergebnisse in Mainz. Millionen von Zwangsarbeitern waren im Zweiten Weltkrieg in der deutschen Wirtschaft eingesetzt. Dass auch kirchliche Einrichtungen ihre Dienste in Anspruch nahmen, blieb lange Zeit unbeachtet. Erst im Jahr 2000 wurden erste Einzelschicksale bekannt. Daraufhin stellte die katholische Kirche in Landwirtschaftsbetrieben, Heimen und Krankenhäusern aller deutschen Diözesen Nachforschungen an und nahm zu ehemaligen Zwangsarbeitern Kontakt auf. Das Schicksal von rund 5.900 "Fremdarbeitern" und Kriegsgefangenen, die während des Zweiten Weltkrieges zum Arbeitseinsatz in katholischen Einrichtungen verpflichtet waren, ist jetzt gründlich erforscht; auch die Versöhnungsinitiativen sind umfassend dokumentiert. Die Dokumentation bilanziert die aufwendigste Recherche, die während der letzten Jahrzehnte in der kirchlichen Zeitgeschichteforschung durchgeführt worden ist.
(kap 25.03.2008 gs)








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