Mexikos Kirche steckt
in einer Krise. Trotz voller Gotteshäuser, besonders zu Ostern, kehren immer mehr
Katholiken ihrer Religion den Rücken und wandern zu Sekten ab. Die Kirche selbst ist
daran nicht schuldlos, bekannte der Primas der katholischen Kirche in Mexiko, Kardinal
Norberto Rivera Carrera am Ostersonntag:
„Wir haben mit dem gesellschaftlichen
Wandel nicht Schritt gehalten. Wir haben versäumt zu prüfen, wie wir mit neuen Medien,
mit neuem Eifer und neuen Methoden evangelisieren können. Falsche Religionen verwirren
die Menschen, die wir für treue Kirchgänger gehalten haben. Sicher ist das etwas Normales,
wenn sich neue Möglichkeiten öffnen. Doch gerade wegen dieser Möglichkeiten wird die
Verbindung zum katholischen Glauben immer lockerer.”
Der
Kardinal, der bereits im Jahr 2000 zu neuen Wegen in der Mission aufgerufen hat, forderte
dazu auf, hinauszugehen, die Familien, die Jugendlichen und die Armen zu suchen und
ihnen die Frohe Botschaft zu bringen. Nur das gelebte Zeugnis könne dem Vordringen
der neuen Glaubensgemeinschaften Einhalt bieten. Nach statistischen Erhebungen nimmt
die Zahl der Katholiken in Mexiko zwar jährlich um 1,7 Prozent zu. Die nicht-katholischen
Gemeinschaften verzeichnen dagegen ein Wachstum von nahezu fünf Prozent, und jene,
die sich zu keiner Religion bekennen, ein Plus von 5,2 Prozent. (rv 24.03.2008
bf/mg)