2008-03-23 13:24:40

Benedikt XVI: Ostern gibt Leiden einen Sinn


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat gemeinsam mit Zehntausenden Gläubigen in Rom den Ostergottesdienst gefeiert. Mehr als 100 Fernsehanstalten übertrugen die Zeremonie und die von Benedikt XVI. in 63 Sprachen gesprochenen Ostergrüße in alle Welt. In seiner Botschaft mahnte der Papst zu tatkräftigem Einsatz für Gerechtigkeit „an den von blutigen Konflikten heimgesuchten Orten und überall dort, wo die Würde der menschlichen Person weiterhin missachtet und verletzt wird“.

Wegen des strömenden Regens kürzte der Papst seinen Text und las ihn auch nicht – wie gewohnt – von der Loggia des Petersdoms, sondern unten auf dem Petersplatz, wo er zuvor die Heilige Messe gefeiert hatte. Benedikt forderte insbesondere ein Ende der Gewalt in Tibet. Er ermutigte zu „Lösungen, die das Wohl und den Frieden schützen“. Auch einige weitere Krisenherde der Welt erwähnte der Papst ausdrücklich:

„Wie sollte man in diesem Augenblick nicht insbesondere an einige Regionen Afrikas wie Darfur und Somalia, an den gepeinigten Nahen Osten – vor allem an das Heilige Land, an den Irak und den Libanon – und schließlich an Tibet denken; für diese Regionen unterstütze ich die Suche nach Lösungen, die das Wohl und den Frieden schützen!“

Ausgegangen war Benedikt XVI. in seiner Osterbotschaft vom Introitus der Ostermesse „Resurrexi, et adhuc tecum sum. Alleluia!“

 
„In diesen Worten erkennt die Kirche beim Aufgang der Ostersonne die Stimme Jesu selbst, der bei der Auferstehung vom Tod sich voller glückseliger Liebe an den Vater wendet und ausruft: Mein Vater, hier bin ich! Ich bin erstanden, ich bin noch bei dir und werde es für immer sein; dein Geist hat mich niemals verlassen.“

Die Auferstehung lasse den Sinn des Leidens verstehen, so Benedikt:

„Der Tod und die Auferstehung des menschgewordenen Wortes Gottes sind ein Ereignis unübertrefflicher Liebe, der Sieg der Liebe, die uns von der Knechtschaft der Sünde und des Todes befreit hat. Es hat den Lauf der Geschichte verändert, indem es dem Leben des Menschen einen unauslöschlichen und erneuerten Sinn und Wert eingegossen hat.“

 
Es gelte in das Innerste des Ostergeheimnisses einzutreten, dass im wesentlichen ein Ereignis der Liebe sei: Liebe des Vaters, der den Sohn „wieder umarmt“, indem er ihn in seine Herrlichkeit hüllt; Liebe des Sohnes, der in der Kraft des Geistes mit unserer verklärten Menschengestalt zum Vater zurückkehrt.

Vom heutigen Festtag, der uns die unbedingte und einzigartige Erfahrung der Auferstehung Jesu neu erleben läßt, ergeht also an uns ein Aufruf, daß wir uns zu der Liebe bekehren; eine Einladung, den Haß und den Egoismus von uns zu weisen und gelehrig der Spur des Lammes, das zu unserem Heil geopfert wurde, zu folgen, den „gütigen und von Herzen demütigen“ Erlöser nachzuahmen, der „Ruhe für unsere Seelen“ ist.

 
Am Schluss erbat Benedikt XVI. die Fürsprache Mariens, die nach der Teilnahme an den Leiden der Passion und der Kreuzigung ihres unschuldigen Sohnes auch die unaussprechliche Freude seiner Auferstehung erfahren hat, die Fülle der österlichen Gaben.

„Maria, die in die Herrlichkeit Christi aufgenommen worden ist, möge uns beschützen und auf dem Weg der brüderlichen Solidarität und des Friedens geleiten. Dies sind meine Osterwünsche an euch, die ihr hier zugegen seid, und an die Männer und Frauen jeder Nation und auf jedem Kontinent, die durch Radio und Fernsehen mit uns verbunden sind. Gesegnete, frohe Ostern!“

 
(rv 23.03.2008 mc)








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