2008-03-21 15:40:54

Papst feiert Messe vom Letzten Abendmahl


RealAudioMP3 Mit einer feierlichen Messe hat Papst Benedikt XVI. am frühen Donnerstagabend des Letzten Abendmahls Jesu gedacht. Bei dem Gottesdienst in der römischen Lateranbasilika wusch er zwölf Priestern die Füße, wie es Jesus laut Überlieferung bei seinen Aposteln tat. Als Zeichen der unverdienten Gemeinschaft mit Gott und als Beispiel für den Dienst am Nächsten sei die Fußwaschung charakteristisch für das Wesen des Christentums.

„Jesus hat nicht nur geredet, er hat uns nicht nur Worte hinterlassen. Er hat sich selbst geschenkt. Er wäscht uns mit der heiligen Kraft seines Blutes, das heißt mit seiner Hingabe „bis zur Vollendung“, bis zum Kreuz. Sein Wort ist mehr als ein einfaches Reden; es ist Fleisch und Blut „für das Leben der Welt“ (Joh 6, 51). In den heiligen Sakramenten kniet der Herr immer wieder neu vor unseren Füßen nieder und reinigt uns.“

Tag für Tag bedecke die Christen vielfältiger Schmutz:

„Leere Worte, Vorurteile, eine verkümmerte und verfälschte Gelehrsamkeit; eine Halbwahrheit in vielen Formen oder auch offene Unwahrhaftigkeit sickern laufend in unser Innerstes ein. All dies verdunkelt und verunreinigt unsere Seele, und bedroht uns, weil wir unfähig werden für die Wahrheit und für das Gute.

Das beeinträchtige die Glaubwürdigkeit der Christen

„Wir nehmen wahr, wie weit entfernt wir in unserm Leben von dieser Neuheit des Neuen Testaments entfernt sind; wie wenig geben wir der Menschheit ein Beispiel für ein Lieben in Gemeinschaft mit seiner Liebe. So bleiben wir ihnen einen Erweis für die Glaubwürdigkeit der christlichen Wahrheit schuldig, die sich in der Liebe zeigt.“

Am Beispiel seines Vorgängers, des Apostels Petrus, zeigte Benedikt, wie schwer es manchmal sein kann zu verstehen, was Christusnachfolge bedeutet.

„Petrus musste immer wieder neu lernen, dass die Größe Gottes sich von unserer Vorstellung von Größe unterscheidet; sie besteht gerade im Hinabsteigen, in der Demut des Dienstes, in der Radikalität der Liebe bis zur völligen Selbst-Entäußerung.

Der Papst erinnerte am Ende seiner Predigt an die Notwendigkeit des Bußsakraments.

„Wir müssen anerkennen, dass wir auch mit der neuen Identität als Getaufte sündigen. Wir brauchen die Beichte wie sie im Sakrament der Versöhnung Gestalt angenommen hat. Durch sie wäscht uns der Herr immer wieder neu die schmutzigen Füße und wir können uns mit ihm an einen Tisch setzen.“

Die Kollekte der Abendmahlsfeier war in diesem Jahr für das Waisenhaus „La Edad de Oro“ in Kubas Hauptstadt Havanna bestimmt. Mit der großen Liturgie im Lateran begannen die Papst-Feiern zum sogenannten österlichen Triduum. An diesen drei Tagen bis Ostersonntag erinnert die katholische Kirche an die Einsetzung der Eucharistie durch Christus, an sein Leiden und Sterben am Kreuz und an seine Auferstehung.
(rv/kna 21.03.2008 mc)








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